Mit einer maliziösen kleinen Satire und zwei hochaufgewühlten Innenperspektiven geben diese tiefe Einblicke in das vielleicht schwierigste Thema der Menschheit…
"Twice Through the Heart"
Dramatische Szene für Mezzosopran und 16 Musiker von Mark-Anthony Turnage; Libretto von Jackie Kay. In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Eine Frau sitzt in Haft, weil sie ihren Mann getötet hat, nachdem er sie jahrelang misshandelte. Aus Scham gab sie diese strafmildernde Wahrheit aber nie preis. In ihren unablässig zwanghaft wiederkehrenden Erinnerungen begreift sie, dass diese Scham ihr eigentliches Gefängnis ist, starrer als das steinerne Mauerwerk. Die Gefängniszelle beschreibt die innere Gefangenschaft der Frau, die ihren Mann aus Notwehr tötet.
"Death Knocks"
Opera in one act by CHRISTIAN JOST after the play of the same name by WOODY ALLEN; Music © 2004 Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz, Germany; Play © 1968 Woody Allen - In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Wie ein Komet poltert sie durchs Fenster: mitten ins Schlafzimmer des New Yorker Textilfabrikanten Nat Ackermann. Sie ist eine äußerst attraktive Dame, zumindest äußerlich. In der inneren Hülle verbirgt sich kein geringerer als: der Tod. Er/sie will, dass Nat jetzt sofort mitkommt ins Jenseits. Dazu ist er aber keinesfalls bereit. Nat überredet den Tod zu einer Partie Gin Rommé – ein Spiel auf Leben und Tod, das dieser jämmerlich verliert. Eine Burleske, der Sketch „Death Knocks“, der von keinem Geringeren als Woody Allen höchstpersönlich geschrieben wurde. Der Komponist Christian Jost, macht daraus ein maliziös-erotisches Duell der Geschlechter. Die Vorpremiere wurde bereits in der Kapelle auf dem ehemaligen US-Hospital-Gelände im Rahmen des Theaterspektakels „Born with the USA“ (03.-05.10.) gefeiert. Nun erfährt die Kammeroper im Rahmen des dreiteiligen Abends ihre Umsetzung in die Zwinger-Spielstätte.
"Erwartung"
Monodram in einem Akt von Arnold Schönberg (1909) für Sopran und Orchester; Libretto von Marie Pappenheim
In deutscher Sprache
Eine Frau irrt durch den Wald, sucht den Geliebten, erinnert sich an ihn, einmal sehnsüchtig, einmal eifersüchtig und findet ihn schließlich … tot. Mit diesem „Angsttraum“ (Schönberg) ist der Komponist bereits weit in die Atonalität vorgedrungen: Fieberhaft, zerrissen, atemlos wie ihre Protagonistin entgrenzt die Musik sich selbst.
Regie bei diesen drei kleinen Opern führt Clara Kalus, die bereits 2012 beim Barock-Fest „Winter in Schwetzingen“ die Deutsche Erstaufführung „Polifemo“ inszenierte. Die musikalische Leitung liegt bei Gad Kadosh / Timothy Schwarz.
Tickets und weitere Informationen: www.theaterheidelberg.de; 06221/5820.000
- Werkeinführung 19.30 Uhr