Dafür kommt der beste Videokünstler nach Heidelberg: Chris Kondek hat für die Verwendung dieses Mediums auf der Theaterbühne die Maßstäbe gesetzt.
Martinu schrieb seine Oper im Jahr 1928, als der Film noch stumm und ein relativ neues Medium war. Auf der Bühne sehen wir vier Stummfilmstars, die sich darauf vorbereiten, einen Film zu drehen. Und während der Regisseur seine Kommandos gibt, dämmert uns, dass die Ehefrau gerade mit einem Seitensprung beschäftigt ist. Und nachdem der Film abgedreht ist, passiert den vier Schauspielern bei der Premierenparty genau das gleiche, was ihnen im Film passiert ist ...
Das Textbuch stammt von Georges Ribemont-Dessaignes, der aus der Dada-Bewegung kam und dem Surrealismus nahe stand. Er dachte sich eine Menge witziger Situationen aus und ließ sie nach Art einer Revue aufeinander folgen. Das Ziel war in erster Linie, die Zuschauer gut zu unterhalten, und dann erst den tieferen Sinn zu enthüllen: die Tiefenpsychologie unserer Wünsche.
Denn es ist so eine Sache mit dem Wünschen. Viele Märchen, Stücke, Erzählungen und Filme handeln davon: Einer hat drei Wünsche frei und bringt sich zielsicher ins Unglück damit, weil er nicht weiß, wie man richtig wünschen sollte. In der Oper Drei Wünsche von Bohuslav Martinu ergeht es dem Ehepaar genau so. „Reich sein!“ – „Jung sein“ – „Geliebt werden“ sind die drei Wünsche, deren Erfüllung immer ganz anders ausfällt, als man sich das gedacht hatte.
Die Musik, die Martinu dafür komponiert hat, greift den Geist der Freiheit auf, der damals aus Amerika nach Europa wehte. Josephine Baker verdrehte den Männern den Kopf, die Comedian Harmonists sangen ihre auf so neuartige Weise witzigen und schmachtenden Songs, man tanzte Foxtrott, Shimmy und Tango.
weitere Vorstellungen: 29.04., 14., 18. & 23.05.