Den Feldherrn Ezio erwarten nach dem Sieg über die Hunnen unangenehme Neuigkeiten in Rom: Er soll die Tochter des Kaisers Valentiniano heiraten. Aber er liebt Fulvia, die wiederum vom Kaiser begehrt und von ihrem Vater Massimo gezwungen wird, in diese Beziehung einzuwilligen. Die Verbindung ist Teil eines tödlichen Plans, den Massimo gegen den Kaiser hegt. Als sein Anschlag misslingt, lenkt Massimo den Verdacht auf Ezio und Fulvia gerät in den Zwiespalt zwischen ihrer Liebe zu Ezio und ihrer Bindung zum Vater.
Das für die Barockoper zwingende „lieto fine“ wendet am Schluss alles zum Guten. Gluck-Freunde können sich ungetrübten Sinnes davon überzeugen, dass der als Reformer berühmt gewordene Komponist sein künstlerisches Handwerk perfekt beherrschte und schon frühzeitig Türen zu neuen Opernhorizonten aufgestoßen hat.
Der Aufführung gingen monatelange Ausgrabungsarbeiten voraus: Andreas Stoehr, der sich an der Rheinoper in den vergangenen Jahren sehr intensiv und erfolgreich dem vorklassischen Repertoire gewidmet hat, war der seit ihrer Entstehungszeit kaum gespielten Oper schon lange auf der Spur. Gefunden hat er zwei Kopien der Prager Uraufführungsfassung. Kann er sich vorstellen, wie diese Oper damals klang? Wie vermittelt man sie an Opernfreunde unserer Tage? Und wie übersetzt man eine kaum verständliche Übersetzung, so dass uns der Text auch heute wieder anspricht?
Die Titelpartie übernimmt der Altus Matthias Rexroth, einer der gefeierten und gefragtesten Vertreter seines Fachs. König Valentiniano, ebenfalls ein Countertenor, singt Max Emmanuel Cencic, der 2003 vom Magazin „Opernwelt“ zum Nachwuchssänger des Jahres gekürt wurde. Als Varo ist Andreas Post zu hören, zum Rheinopern- Ensemble gehören Mariselle Martinez (Fulvia), Netta Or (Onoria) und Mirko Roschkowski (Massimo). Nach dem Monteverdi-Zyklus führt dieses Projekt die erfolgreiche Zusammenarbeit der Rheinoper mit der Neuen Düsseldorfer Hofmusik fort.