Wie vor ihm schon Henry Purcell (1692), Felix Mendelssohn Bartholdy (1843) und Ambroise Thomas (1850) sah sich auch Benjamin Britten zur Vertonung von Shakespeares Komödie herausgefordert. 1960 wurde seine Oper uraufgeführt. Das Libretto, das er mit seinem Lebensgefährten Peter Pears verfasste, stützt sich ganz auf den Originaltext – allerdings in einer stark gekürzten Fassung, die in Düsseldorf in deutscher Sprache gesungen wird.
Brittens Oper gilt als Idealbeispiel einer Literaturoper mit einer äußerst farbigen und anschaulichen Musik, mit der sich Britten in einer für seine Zeit erstaunlichen Tonalität bewegt.
Der Britten-erfahrene kanadische RegisseurDavid Walsh inszeniert „Ein Sommernachtstraum“ für die RheinOperMobil, die auch Barbara Pral zu fantasievollen Ausstattungsideen angeregt hat. Die musikalische Leitung des hervorragend besetzten Ensembles liegt in den Händen von Robert Reimer. Für die tänzerischen Elemente dieser Oper ist die Choreographin Eva Zamazalová verantwortlich.
Die Partie des Oberon übernimmt der CountertenorGunther Schmid, der beste Kritiken für seinen Tolomeo in Händels Oper „Giulio Cesare“ bekommen hat. An seiner Seite Sylvia Hamvasi als Titania. Anke Krabbe (Helena), Laura Nykänen (Hermia), Corby Welch (Lysander) und Dmitri Vargin (Demetrius) verkörpern die beiden Liebespaare, die erst nach einem aufreibenden Verwechslungsspiel zueinander finden. Dem Elfen Puck, einer Sprechrolle, gibt der Tänzer Jhane Hill Gestalt. Er tanzte den Wolf in Eva Zamazalovás Ballett „Peter und der Wolf“, wodurch er Regisseur David Walsh zu dieser ungewöhnlichen Besetzung inspiriert hat. Als Chor der Elfen singt der Düsseldorfer Mädchenchor unter der Leitung von Justine Warnat.