Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Futur3 in Köln, Uraufführung: 1934 – Stimmen Oder: Als mein Mann das große Glück hatte, dem Führer im Tempelhofener Flughafenrestaurant eine Erfrischung reichen zu dürfenFutur3 in Köln, Uraufführung: 1934 – Stimmen Oder: Als mein Mann das große...Futur3 in Köln,...

Futur3 in Köln, Uraufführung: 1934 – Stimmen Oder: Als mein Mann das große Glück hatte, dem Führer im Tempelhofener Flughafenrestaurant eine Erfrischung reichen zu dürfen

Premiere: 4. September 2020, Startzeiten im 10-Minuten-Takt, 18:00 bis 20:00 Uhr, NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln

Futur3 blickt zurück und stellt sich der Frage, wer die Menschen waren, die die historische Nazi-Bewegung unter Einsatz sämtlicher Mittel systematisch vorangetrieben haben. Befragt wird damit auch unsere Gegenwart: Welche Lebenswege führen in die Radikalisierung? Und wie entstehen aus einem individuellen Unbehagen in der Gesellschaft neue politische Mehrheiten, die ein demokratisches System zu stürzen in der Lage sind?

 

Copyright: Futur3

1934 – Stimmen basiert auf einer Aufsatzsammlung des US-Soziologen Theodore Abel (1896-1988). Anfang der 1930er Jahre interessiert sich Abel für den politischen Aufstieg der NSDAP – was bewegt die Deutschen, die mit der Partei sympathisieren? Die Daten für seine Studie will Abel über ein Preisausschreiben erheben. Im Juni 1934 lobt er mit offizieller Unterstützung durch das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda einen Schreibwettbewerb aus. Gesucht wird die beste Lebensgeschichte eines NSDAP-Mitglieds der ersten Stunde.

Rund 700 autobiografische Aufsätze gingen bei Abel ein, ihre Länge variiert zwischen einer handschriftlichen Notiz und 80 Schreibmaschinenseiten. Im Mittelpunkt stets die Frage: „Warum ich Nazi wurde“. Futur3 unterzieht die Lebensläufe einer theatralen Re-Lektüre und collagiert die persönlichen Bekenntnisse zu einer vielstimmigen Tour durch deutsches Denken und Fühlen. In den Kellergewölben des NS-Dok absolvieren die Zuschauer*innen einen Parcours wechselnd zwischen Live-Performance und multimedialer Installation.

Eine Produktion von Futur3 – freies Theaterkollektiv Köln in Zusammenarbeit mit Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln

Von und mit:    
Frank Casali, Anja Jazeschann, Stefan H. Kraft, Luzia Schelling, Regina Welz (Spiel); André Erlen (Regie); Charlotte Luise Fechner, Sandra Nuy (Auswahl & Bearbeitung der Abel-Papers); Charlotte Luise Fechner (Chor-Text); Jörg Ritzenhoff (Komposition & Musik); Mariana Sadovska (Musik & Gesang); Petra Maria Wirth (Kostümbild); Kane Kampmann (Video, Malerei & Raum); Jens Standke (Video); Boris Kahnert, Jan Wiesbrock (Licht); Samira Clausius (Regieassistenz); Miriam Meissner, Nastassja Pielartzik (Assistenz); Theresa Heußen (Produktionsmanagement); neurohr & andrä (Öffentlichkeitsarbeit);
Spielfassung: Ensemble; Zeichnung & Grafik: André Erlen

Der Parcours ist in Einzelslots begehbar, die Buchung eines festen Zeitslots ist daher unbedingt notwendig. Aufgrund der Raumbeschaffenheit und maximalen Personenanzahl, ist es nach aktuellem Stand leider nicht möglich Slots doppelt zu belegen, auch wenn Sie Teil eines gemeinsamen Haushalts oder einer „Infektionsgemeinschaft“ sind.

Weitere Termine: 5. und 6. September, 8.-13. September 2020. Startzeiten im 10-Minuten-Takt, 18:00 bis 20:00 Uhr
Ort: NS-Dokumentationszentrum, Appellhofplatz 23-25, 50667 Köln
AUSVERKAUFT! – Derzeit sind leider keine Tickets mehr verfügbar. Es gibt eine Warteliste – Interessenten schreiben eine Mail an tickets@futur-drei.de, sie werden benachrichtigt, sobald Tickets (20 € / ermäßigt 15 €) verfügbar werden.

Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.futur-drei.de und www.freihandelszone.org.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑