Der Roman erschien in Frankreich erstmals 1782, war beim zeitgenössischen Publikum ein Skandalerfolg und erlebte bereits bis zur Französischen Revolution mehrfache Auflagen. Er wurde bereits 1783 ins Deutsche übersetzt und diente als Vorlage für einige Theaterstücke und zahlreiche Verfilmungen.
Im Herbst 2010 beauftragte der Intendant des Hoftheaters Mauthausen, Martin Dreiling, die zu diesem Zeitpunkt in Wien lebende Regisseurin, Dramaturgin und Autorin Elke Maria Schwab für die Sommerproduktion 2011 eine neue Fassung von Laclos „Gefährliche Liebschaften“ zu schreiben. Mit Martin Dreiling und Regisseur Uwe Lohr einigte man sich auf eine 4 Personen Fassung und auf die Idee, die Handlung im Zirkus-Milieu spielen zu lassen.
Auch die Manege unter der Zirkuskuppel bietet einen geradezu prädestinierten Schauplatz für Merteuils und Valmonts perfides Spiel. Autorin Elke Maria Schwab war es besonders wichtig, die dominierenden Themen wie die der Verführung, der Manipulation, das intrigante Spiel aus Lust und Langeweile und die Charaktere der Figuren, sowie - trotz der Verlegung der Handlung in die Gegenwart und eines anderen Schauplatzes - die Außergewöhnlichkeit der Sprache, die etwas elitäres und vornehmes hat, beizubehalten. Auf Grundlage des Briefromans, in der Verwendung der Übersetzung von Heinrich Mann, mit Einflechtung von Zirkus-Literatur, Zitaten und Berichten von Zirkusartistinnen und zahlreichen eigenen Ideen und Szenen entstand so eine neue Fassung der „Gefährlichen Liebschaften“, die am 22. Juni 2011 in der Inszenierung von Uwe Lohr im Hoftheater Mauthausen uraufgeführt wurde.
Madame Merteuil, eine berühmte Artistin und Zirkusdirektorin und der Raubtier-Dompteur und Frauenheld Valmont schließen aus Rache und purer Vergnügungssucht eine Wette ab. Die Bedingungen: es einerseits dem mächtigen Zirkus-Imperator und Konkurrenten Gercourt heimzuzahlen; auf der anderen Seite, eine äußerst konservative, streng religiöse und von eiserner Disziplin geprägte Artistin zu verführen. Merteuil wie Valmont, einst ein Liebespaar, sind Spieler und als solche Meister ihres Faches. Wie Schachfiguren manipulieren sie ihre Mitmenschen, denen sie niemals auch nur einen einzigen Blick unter ihre Maske der Verstellung, ihre Oberfläche, geschweige denn in ihre Seele und ihr Herz gewähren. Aufgrund ihres Berufes sich der ständigen Todesgefahr bewusst, zelebrieren sie mit ihrer unbändigen Vergnügungssucht ihr Leben.
Trotzdem – echte Gefühle haben sie sich längst verboten. Die Liebe ist kein Gefühl dem man nachgibt, man benutzt sie. Getrieben von Rachegelüsten und Machtbesessenheit spinnen sie ein diabolisches Netz erotischer Intrigen. Doch unerwartete Gefühle durchkreuzen die Pläne. Denn das stets kontrollierte, dem Kalkül unterworfene und mit Lust betriebene Spiel endet, als sich die Waffen der Liebe gegen den Schützen wenden, und sich der oberflächliche Verführer Valmont zum ersten Mal in seinem Leben wirklich verliebt und somit auch Merteuil gezwungen wird, ihr wahres Gesicht zu zeigen.
„Gefährliche Liebschaften“: ein raffiniertes und ebenso humorvolles Stück über den Kampf der Geschlechter, eine Studie über Macht, Intrigen, Erotik, Eifersucht, Einsamkeit und die Liebe.
Der Regisseur
David Tobias Schneider ist dem Publikum in Eggenfelden als Schauspieler bekannt. Er war in der Balkanoperette topalovic // und söhne sowie zuletzt im Musical sugar // manche mögens`s heiß zu sehen. Mit gefährliche // liebschaften gibt David Tobias Schneider sein Regie-Debut.
REGIE // DAVID TOBIAS SCHNEIDER
AUSSTATTUNG // FLORIAN ANGERER
MUSIK // ANNEGRET ENDERLE
MIT // LAURA MAIRE / ELISABETH NELHIEBEL / CONSTANZE RÜCKERT / JAKOB GRAF // ANN-SOPHIE LOHMEIER / LOUISA LÖVENHILL / DANIELA MAIER
WEITERE TERMINE // FREITAG, 10.06. 2016 / 19.30 UHR / SAMSTAG, 11.06. .2016 / 19.30 UHR / SONNTAG, 12.06. 2016 / 19.30 UHR / DONNERSTAG, 16.06. 2016 / 19.30 UHR / FREITAG, 17.06. 2016 / 19.30 UHR / SAMSTAG, 18.06. 2016 / 19.30 UHR / SONNTAG, 19.06. 2016 / 19.30 UHR /
BEGINN (AUCH SONNTAGS ) JEWEILS UM 19.30 UHR