Sogar ein Verdi wird politikmüde! Davon tönt und spricht seine späte Schiller-Oper DON CARLOS: Politik verhindert privates Glück oder private Gefühle bestimmen die Politik. Unglücklich werden alle, sogar mächtige Vertreter eines Systems hoffen schließlich nur noch auf den Tod ...
Schillers DON KARLOS, sein Appell an Gedankenfreiheit und menschliche Solidarität in einem erstarrten Machtgefüge, wurde „gleichsam zum Hebel, um die Bühne freizumachen für Verdis umfangreichste, inhaltlich am weitesten gespannte und musikalisch innovativste Partitur.“ (D. Holland) Sieben vom Komponisten autorisierte Fassungen in zwei verschiedenen Sprachen entstanden zwischen 1867 und 1886 und zeugen von der dauernden Auseinandersetzung Verdis mit diesem Werk.
Zum ersten Mal kommt in Kiel die fünfaktige Fassung in italienischer Sprache zur Aufführung. Es handelt sich um Verdis letzte, für Modena im Jahre 1886 entstandene Fassung, die alle Umarbeitungen und Kürzungen der vorangegangenen Fassungen beibehält, aber den ersten Akt wieder hinzufügt.
Die erste Opernpremiere dieser Spielzeit ist gleichzeitig die erste gemeinsame Produktion von Generalintendant Daniel Karasek als Regisseur und Generalmusikdirektor Georg Fritzsch. Das Bühnenbild stammt von Lars Peter, der zum ersten Mal im Opernhaus arbeitet, in den letzten Spielzeiten aber mehrfach im Kieler Schauspielhaus tätig war. Wie bei „Turn of the Screw“ und der „Fledermaus“ ist Claudia Spielmann wieder die Kostümbildnerin Karaseks.
Musikalische Leitung: Georg Fritzsch
Inszenierung: Daniel Karasek
Bühne: Lars Peter
Kostüme: Claudia Spielmann
Mit: Adina Aaron, Ks Hans Georg Ahrens, Sen Akzeybek, Runi Brattaberg / Hakan Tirasoglu, Steffen Doberauer / Chien-Chi Lin, Marina Fideli, Susan Gouthro / Lesia Mackowycz, Thorsten Grümbel, Tomohiro Takada, Emmanuel di Villarosa
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