Ob schüchterner Jüngling oder alte Jungfer – niemand ist mehr lang allein, wenn er sich Dolly anvertraut. Ihr neuester Fall: Horace Vandergelder, der reiche aber mürrische Besitzer eines Heu- und Futtermittelladens aus dem Provinznest Yonkers. Dolly denkt für ihn an Irene Molloy, eine Hutmacherin aus New York und arrangiert eine Reise dorthin. Vandergelders Angestellte, Cornelius und Barnaby, wollen die Abwesenheit des Chefs nutzen, um New York zu besuchen und endlich mal etwas zu erleben. Und auch Vandergelders Nichte Ermengarde und ihr vom Onkel abgelehnter Freund Ambrose machen sich auf den Weg in die Großstadt…
Was folgt, ist eine aberwitzige Verschachtelung komischer und rasanter Situationen, ein Wirrwarr der Paare, in dem nur eine die Fäden in der Hand zu halten scheint: Dolly. Höhepunkt dieser amüsanten Konstellationen an so unterschiedlichen Schauplätzen wie Hutladen, Parade und schließlich Gerichtssaal ist das Zusammentreffen aller Beteiligten in New Yorks teuerstem Lokal, dem Harmonia Club. Und auch Dolly ist hier nicht mehr länger nur die Arrangeurin der Liebe – nach langer Abwesenheit kehrt auch sie ins Leben zurück - und wird stürmisch in Empfang genommen: „Hello, Dolly!“
Hintergund
Das Broadway-Musical von Jerry Herman und Michael Stewart wurde gleich nach seiner Uraufführung 1964 mit zehn Tony-Awards ausgezeichnet und zu einem der größten Erfolge seines Genres. Bereits einige Jahre später verfilmte es Gene Kelly mit Barbra Streisand in der Titelrolle – es ging als bis dahin teuerstes Filmmusical in die Geschichte ein.
Der Handlung liegen einige literarische Vorbilder zugrunde: das Stück THE MATCHMAKER von Thornton Wilder ist unmittelbares Vorbild für den Librettisten Michael Stewart gewesen. Dieses Stück wiederum geht auf ein englisches Stück aus dem frühen 19. Jahrhundert zurück: auf A DAY WELL SPENT von John Oxenford, das auch Nestroy für seine Posse mit Gesang EINEN JUX WILL ER SICH MACHEN adaptiert hat. Es finden sich tatsächlich einige Parallelen zwischen der JUX- und der DOLLY-Handlung: v. a. die beiden Angestellten im Gemischtwarenladen - Christopherl und Weinberl – die sich auf der Suche nach Abenteuern in die Hauptstadt aufmachen, finden sich in den Figuren Cornelius Hackl und Barnaby Tucker aus HELLO, DOLLY! wieder.
Wenn sich am 30. Oktober 2010 der Vorhang zur Premiere von Hello, Dolly! hebt, ist es auf den Tag genau 40 Jahre her, dass Dolly ihre Kupplerinnenkünste im Großen Haus an der Promenade unter Beweis stellte – höchste Zeit also, diese Musical Comedy wieder auf die Bühne zu bringen.
Deutsch von Robert Gilbert
in einer bearbeiteten Fassung von Otto Pichler
Leitungsteam
Musikalische Leitung Marc Reibel / Borys Sitarski
Inszenierung und Choreografie Otto Pichler
Bühne Erwin Bode
Kostüme Alfred Mayerhofer
Chorleitung Georg Leopold
Dramaturgie Julia Zirkler
Dolly Levy Cheryl Lichter / Karen Robertson
Horace Vandergelder Günter Rainer / Franz Binder
Cornelius Hackl Ramin Dustdar / Martin Achrainer
Barnaby Tucker Daniel Feik / Matthäus Schmidlechner
Irene Molloy Elsa Giannoulidou / Katerina Hebelkova /
Léla Wiche
Minnie Faye Elisabeth Breuer / Myung Joo Lee
Ermengarde Ilia Vierlinger / Maria Schiffler
Ambrose Kemper Bernhard Oppl / Till von Orlowsky
Ernestina Money Ulrike Weixelbaumer /
Isabelle Wernicke-Brincoveanu
Jack / Rudolph Reizenweber /
Richter Leopold Köppl / Hans-Günther Müller
Chor des Landestheaters Linz
Ballett des Landestheaters Linz
Bruckner Orchester Linz
Weitere Termine: 03., 05., 11., 16., 21., 25., und 27. November;
01., 03., 07., 09., 19., und 31. Dezember 2010; 14., 20., 30. Februar und 12., 18., 05., 24. März, 01., 11., 13., 15. April, 03., 12. Mai, 08., 20. Juni 2011