Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Jacques Offenbach, "Orpheus in der Unterwelt", Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg Jacques Offenbach, "Orpheus in der Unterwelt", Deutsche Oper am Rhein ...Jacques Offenbach,...

Jacques Offenbach, "Orpheus in der Unterwelt", Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg

Premiere Freitag, der 11. März 2022, 19.30 Uhr, im Opernhaus Düsseldorf

Es ist ein echter Wolf im Schafspelz, der Eurydike aus der Fassung bringt. In Gestalt des liebreizenden und naturverbundenen Monsieur Aristée tritt Pluton, der Gott der Unterwelt, in ihr Leben und plötzlich ist alles anders: Voll Sehnsucht tauscht sie ihr unerfülltes Dasein an der Seite ihres Orpheus, einem so genialen wie eitlen Geigen-Virtuosen, kurzerhand gegen die erotischen Verlockungen des Schattenreichs von Pluton ein.

 

Copyright: Per Appelgren

Eine Wendung des Schicksals, der Orpheus keinesfalls im Weg stehen will. Im Gegenteil: Eurydikes lustvolles Entfliehen ins Reich des Todes kann ihm gar nicht schnell genug gehen. Und so will er eigentlich auch nichts weniger, als seine ausschweifende Frau zurückgewinnen zu müssen.

Jacques Offenbach und sein Librettist Ludovic Halévy stellen mit ihrem „Orpheus in der Unterwelt“ die antike griechische Mythologie gehörig auf den Kopf. Mit Witz und doppeltem Boden treiben sie Orpheus’ Suchen nach seiner Ungeliebten von einer bitterbösen Pointe zur nächsten und machen die wilde Travestie, der Offenbach eine zitatreiche Musik auf den Leib geschneidert hat, salonfähig. Dem eskapistischen Leben der göttlichen Hallodris rückt Regisseur Barrie Kosky zuleibe, der mit dieser gefeierten Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und der Komischen Oper Berlin an die Deutsche Oper am Rhein zurückkehrt.

    Opéra-bouffon in zwei Akten und vier Bildern (Mischfassung 1858/1874)
    Libretto von Hector Crémieux und Ludovic Halévy

    In französischer und deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

    Dauer: ca. 2 ¾ Stunden, eine Pause

    Empfohlen ab 14 JahrenMit Tempo, Taktgefühl, großer Präzision und Spielfreude erarbeitet das Ensemble Barrie Koskys hemmungslos unterhaltsamen Höllenritt in Düsseldorf. Immer mittendrin:

    Der schon in Salzburg und Berlin gefeierte Schauspieler Max Hopp in der Rolle des geheimnisumwitterten John Styx, der die Sprechstimmen aller Figuren auf der Bühne live synchronisiert. Marie Jacquot entfacht das musikalische Feuer mit Elena Sancho Pereg (Eurydike), Andrés Sulbarán (Orpheus), Susan Maclean (Die öffentliche Meinung), Florian Simson (Aristeus/Pluto) Peter Bording (Jupiter) und weiteren Solist*innen, dem Chor der Deutschen Oper am Rhein, den Düsseldorfer Symphonikern und dem von Otto Pichler choreo­gra­phierten Tanzensemble.

    Weitere Informationen zu diesem Beitrag

    Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



    Herausgeber des Beitrags:

    Kritiken

    JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

    Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

    Von: ALEXANDER WALTHER

    VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

    Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

    Von: ALEXANDER WALTHER

    SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

    Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

    Von: ALEXANDER WALTHER

    DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

    Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

    Von: ALEXANDER WALTHER

    FEINSTE SCHATTIERUNGEN DES GEFÜHLS -- Stuttgarter Philharmoniker unter Gabriel Feltz mit Berg und Brahms in der Liederhalle Stuttgart

    Wieder konnte man als "Minutenstück" eine interessante Komposition eines Studenten der Kompositionsklasse von Prof. Marco Stroppa an der Stuttgarter Musikhochschule hören. Der 1987 in Mailand geborene…

    Von: ALEXANDER WALTHER

    Alle Kritiken anzeigen

    folgen Sie uns auf

    Theaterkompass

    Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

    Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

    Hintergrundbild der Seite
    Top ↑