vom 25. bis 30. März 2011 im Thalia in der Gaußstraße.
Arbeitstreffen und Wettbewerb
Auch dieses Jahr trifft sich wieder der Regienachwuchs zum renommierten Festival „Körber Studio Junge Regie“ im Thalia in der Gaußstraße. Neben den Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, nimmt in diesem Jahr auch die Staatliche Theaterschule aus Kopenhagen an dem Wettbewerb
teil. Das Festival, das in diesem Jahr zum 8. Mal stattfindet, ist 2003 aus einer Kooperation der Universität Hamburg mit der Körber-Stiftung, dem Thalia Theater und dem Deutschen Bühnenverein hervorgegangen.
Für eine Woche sind Studierende und Dozenten von zwölf Hochschulen, an denen die Theorie und Praxis des Regieführens gelehrt wird, nach Hamburg eingeladen. Erklärtes Ziel des Treffens ist es, die Vielfalt von Begabungen und Visionen der zukünftigen Regie- Generation öffentlich zu präsentieren und den Studierenden in täglichen (nicht öffentlichen) Gesprächsrunden
ein Forum für den Austausch von Erfahrungen, für die Diskussion der Arbeitsergebnisse und die Begegnung mit unterschiedlichen Arbeitsweisen, Stilen und Ideen zu bieten. Barbara Burckhardt (Theater heute) moderiert die Gesprächsrunden.
Das Programm
Das Publikum kann sich auch beim 8. „Körber Studio Junge Regie“ auf ein vielfältiges Programm im Thalia in der Gaußstraße freuen. An fünf Tagen kann es Inszenierungen von Klassikern, von zeitgenössischen Stücken und selbst entwickelte Projekte der neuen Regie-Generation entdecken. Das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (Hessische Theaterakademie) schickt die Studenten Alexander-Maximilian Giesche und Lea Letzel mit ihrem Stück „Record of Time“
nach Hamburg. Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main ist zu Gast mit Laura Linnenbaums Studienprojekt „Schlafes Bruder“ nach Robert Schneider in einer Fassung von Laura Linnenbaum und Sibylle Baschung. Laura Steinhöfel von der Universität Mozarteum Salzburg ist mit
ihrer Diplominszenierung 2011 von Tankred Dorsts „Parzival“ zu sehen. Die Bayerische Theaterakademie August Everding zeigt „Der Tod und das Mädchen – ein Wiederhall“ nach Ariel Dorfman in einer Inszenierung von Till Wyler von Ballmoos.
Mit der Inszenierung „Johanna von Orleans“ nach Friedrich Schiller in der Regie von Therese Willstedt nimmt erstmals die Staatliche Theaterschule aus Kopenhagen am Wettbewerb teil. Das Wiener Max Reinhardt Seminar schickt die szenische Studienarbeit „In Euren Augen“ von Jens Bluhm in den Wettbewerb. Welche ihrer Diplominszenierungen die Theaterakademie Hamburg ins Rennen schickt, wird in Kürze bekannt gegeben. Die Folkwang Universität der Künste Essen nimmt in diesem Jahr mit der Abschlussinszenierung 2010 „Medea“ nach Euripides in der Regie von Karl Philipp Fromberger teil. Die Zürcher Hochschule der Künste zeig „Romantik ist ein Frauenporno“ von Katharina Cromme in der eigenen Inszenierung. Vom Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis der Universität Hildesheim haben Kristofer Gudmundsson, Gesine Hohmann und Stephan Stock letztes Jahr den Preis des „Körber Studio Junge Regie“ gewonnen.
In diesem Jahr schickt Hildesheim das Studienprojekt „Mädchen in Rüstung“ von Maxim Kares in der Regie von Hannah Fissenebert und Peer Ziegler nach Hamburg. Die Otto-Falckenberg-Schule aus München zeigt „Schuld und Sühne“ nach F. M. Dostojewski in einer Inszenierung von Frederik Tidén.
Die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ aus Berlin zeigt „Vor der Sintflut“ von den Brüdern Presnjakow in der Regie von David Czesienski und Robert Hartmann.
Das Symposium: Theaterspielflow.
Über die Freude als Basis schöpferischen Theaterschaffens
Für das diesjährige öffentliche Symposium wurde Dietmar Sachser eingeladen. Sein gerade erschienenes Buch „Theaterspielflow. Über die Freude als Basis schöpferischen Theaterschaffens“ betrachtet Theaterarbeit unter neuen interessanten Aspekten. An der Diskussionen nehmen Felix Strasser (Regisseur und Theaterpädagoge am jungen theater konstanz) u.a. teil.
Moderation: Dr. Barbara Müller-Wesemann (Universität Hamburg) und Hans-Ulrich Becker (Professor für Regie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main).
Der Preis
Die Hochschulen waren aufgefordert, ihre Nominierung schriftlich zu begründen. Eine 5-köpfige Jury von Theaterfachleuten wird die nach ihrer Ansicht beste Arbeit auszeichnen. Dem Gewinner wird eine Regiearbeit an einem renommierten Stadt- oder Staatstheater oder alternativ eine Projektentwicklung in der Freien Szene vermittelt, die Regiegage wird von der Körber-Stiftung übernommen.
Die Jury 2011
Frank Behnke (Leitender Dramaturg Hamburger Schauspielhaus), Benjamin von Blomberg (freier Dramaturg), Cilli Drexel, angefragt (freie Regisseurin), Harald Müller (Theater der Zeit), Almut Wagner (Leitende Dramaturgin Düsseldorfer Schauspielhaus ab 2011/12)
Die bisherigen Preisträger
2003 David Bösch (Zürcher Hochschule der Künste), 2004 Agnes Hansch (Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin), 2005 Seraina Maria Sievi (Zürcher Hochschule der Künste), 2007 Julia Hölscher (Theaterakademie Hamburg), 2008 Heike M. Götze (Zürcher Hochschule der Künste), 2009
Daniel Pfluger (Zürcher Hochschule der Künste), 2010 Kristofer Gudmundsson, Gesine Hohmann und Stephan Stock (Universität Hildesheim, Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis).
Die Kritik
Angehende Kulturjournalisten der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München finden sich in der Gaußstraße zu einer Redaktion zusammen und begleiten das Festival mit einer täglich erscheinenden Theaterzeitung. Als sachkundiger Berater und Mentor der Redaktion agiert auch in diesem Jahr der Leiter des Münchner Studiengangs, der Theaterkritiker und Autor C. Bernd Sucher.
Internationale Kontakte
Bereits in den letzten Jahren haben die Veranstalter das „Körber Studio Junge Regie“ für jeweils eine europäische Nachbarschule geöffnet. Zwei Produktionen der Amsterdamse Theaterschool wurden 2009 außerhalb der Konkurrenz gezeigt. 2010 war die Warschauer Theaterakademie „Aleksander
Zelwerowicz“ zu Gast und nahm erstmals auch am Wettbewerb teil. 2011 ist nun The Danish National School of Theatre and Contemporary Dance aus Kopenhagen eingeladen, am Wettbewerb teilzunehmen. Darüber hinaus sind über die Studentenorganisation INSTED (International Network for Students in
Theatre Directing) Jungregisseure aus verschiedenen Ländern eingeladen, das Festival als Beobachter und Gesprächspartner zu begleiten.
Festivalleitung
Dr. Barbara Müller-Wesemann (Universität Hamburg),
Sabina Dhein (Thalia Theater Hamburg),
Verena Vollertsen (Körber-Stiftung)
Ein Projekt der Körber-Stiftung, der Universität Hamburg, des Thalia Theaters und des Deutschen Bühnenvereins
Die Zentrale hat täglich ab 19 Uhr geöffnet
Programm im Einzelnen und Karten unter Tel. 040. 32 81 44 44 oder www.thalia-theater.de