"La Traviata"
Giuseppe Verdi
Oper in vier Akten
Libretto von Francesco Maria Piave
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Frei wie ein Vogel ging die lebensfrohe Pariserin Violetta Valéry bisher ihren Leidenschaften nach, liebte heute mal den und morgen schon einen anderen. In Alfredo Germont hat sie nun endlich den Mann gefunden, mit dem sie sesshaft werden möchte. Doch Alfredo stammt aus einer angesehenen Familie, und Violetta ist eine Kurtisane. Da ist es nur zu verständlich, dass sich Alfredos Vater Sorgen um die Reputation seines Sohnes macht und damit das junge Liebespaar in tiefes Unglück stürzt …
Mit »La Traviata« schrieb Giuseppe Verdi zusammen mit seinem Librettisten Francesco Maria Piave nach Alexandre Dumas’ Drama »La Dame aux camélias« (»Die Kameliendame«) eine der schönsten italienischen Opern, die 1853 bei der Uraufführung zunächst durchfiel. Wurde hier doch mit der Kurtisane Violetta eine von der Gesellschaft geächtete Person ins Zentrum des Geschehens gestellt – für die damalige Zeit eine unerhörte Neuerung! Heute gehört »La Traviata« zu den meistgespielten Opern überhaupt, auch dank des berühmten Trinkliedes »Libiamo, ne lieti calici«. Am Magdeburger Opernhaus setzt der britische Opernspezialist Stephen Lawless das Werk in Szene, der bereits mit großem Erfolg an so renommierten Häusern wie der New Yorker Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper und dem Londoner Royal Opera House gearbeitet hat.
Musikalische Leitung Michael Lloyd
Regie Stephen Lawless
Bühne Benoît Dugardyn
Kostüme Sue Willmington
Choreografie Lynne Hockney, Olga Ilieva
Dramaturgie Michael Otto
"Der gute Mensch von Sezuan"
Bertolt Brecht
Ist die Welt wirklich so schlecht? Drei Götter sind auf die Erde gekommen, um wenigstens einen Menschen zu finden, der es fertig bringt, auf dieser Welt anständig und glücklich zugleich zu sein. In Sezuan scheinen sie endlich an ihr Ziel gelangt zu sein: die Prostituierte Shen Te bietet ihnen trotz ihrer Not ein Nachtlager an. Dankbar vergüten ihr die Götter das Obdach mit dreißig Silberdollar. Mit diesem Startkapital kauft Shen Te sich einen kleinen Tabakladen. Doch es dauert nicht lange, bis ihr kleiner Wohlstand zahllose Bedürftige anlockt, die ihre Güte hemmungslos auszunutzen beginnen. Als ihr das gerade gewonnene Glück zwischen den Fingern zu zerrinnen droht, erfindet Shen Te den imaginären Vetter Shui Ta. Verkleidet taucht sie in ihrem eigenen Laden auf, schmeißt die Schmarotzer raus, weist die Bittenden ab und trifft die harten Entscheidungen, nach denen die Geschäftswelt verlangt. Die Situation ist bereinigt und die sanfte Shen Te kann wieder erscheinen. Doch schnell bringt ihre Menschenliebe sie wieder in Bedrängnis und macht das erneute Eingreifen Shui Tas notwendig …
Mit der Zerrissenheit Shen Tes stellt Bertolt Brecht ein Paradox ins Zentrum seines Parabelstückes (1941), das sowohl in Bezug auf soziale Gerechtigkeit wie ökologische Nachhaltigkeit eine der zentralsten Herausforderungen unserer Gegenwart darstellt: die Vereinbarkeit von wirtschaftlichem Erfolg mit ethischem Handeln.
Regie Jan Jochymski
Bühne Peter Scior
Kostüme Katherina Kopp
Dramaturgie Dag Kemser