Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Medea" nach Euripides im Theaterhaus Jena "Medea" nach Euripides im Theaterhaus Jena "Medea" nach Euripides...

"Medea" nach Euripides im Theaterhaus Jena

Premiere: 10. Februar 2010

 

Iason baut das Schiff Argo und segelt damit nach Kolchis, um das goldene Vlies zu holen. Das gelingt im nur mit der Hilfe einer klugen und geheimnisvollen Fremden.

Er nimmt sie mit nach Korinth, heiratet sie und bekommt zwei Söhne mit ihr. Nach zehn Jahren Ehe verstößt er sie, um eine Königstochter aus dem eigenen Volk zu heiraten. Die Verlassene gibt sich nicht passiv ihrem Schmerz hin, sondern rächt sich grausam für diese Demütigung. Sie nimmt dem Mann das Liebste, das er hat: Sie ermordet seine Braut und tötet ihre eigenen Kinder.

 

Das Schicksal der Medea, von Euripides zum ersten Mal auf die Bühne gebracht und seitdem von vielen Dramatikern wieder aufgegriffen, hat zahlreiche Neuschreibungen, Umdeutungen und Auslegungen erfahren. Dabei fällt auf, dass meist für einen der beiden Kontrahenten Partei ergriffen, der Mythos Medea entweder als emanzipatorischer Akt der Selbstbestimmung feministisch aufgeladen, oder aber Iason als Opfer ewig weiblicher Grausamkeit dargestellt wird.

 

Der junge Regisseur Kieran Joel stellt sich in seinem Regiedebüt die Aufgabe, mit einer ganz auf die beiden ehemals Liebenden, jetzt Hassenden zugeschnittenen Textfassung niemanden zu dämonisieren, sondern zwei gleichwertige Gegner aufeinanderprallen zu lassen. Ein Zweikampf, in dem es keinen Sieger geben kann.

 

Ins Deutsche übersetzt von Lothar Trolle

 

Mit: Zoe Hutmacher, Ralph Jung, Sebastian Thiers und Uwe Anrecht a.G.

 

Regie: Kieran Joel Bühne /

Kostüme: Leonie Reese

Dramaturgie: Rebekka Kricheldorf

 

Die nächsten Vorstellungen: 11. | 17. | 18.02.2010

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhia de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑