Dank Herzls Liebe und Fürsorge startet der gescheiterte Kunststudent nun seine neue Weltkarriere als Würgeengel.
In Bregenz inszeniert der junge Regisseur Matthias Rippert diese himmelschreiende Groteske jetzt mit einem ausgezeichneten Schauspielerensemble genau 30 Jahre nach der Uraufführung am Wiener Burgtheater. Seine Inszenierung erzählt die Geschichte als Schlomos Traum – gespickt mit Anspielungen auf Westernfilme von Karl May bis Quentin Tarantino.
Der große Theatermacher George Tabori, der fast seine ganze Familie in Auschwitz verloren hatte, dringt mit seinem tiefschwarzen jüdischen Humor bis zum Kern des Grauens der Shoah: Gerade weil seine Stücke gnadenlos fröhlich sind, rücken sie einem unerbittlich auf den Leib.
GEORGE TABORI, in Ungarn geborener Jude (1914-2007), vielfach ausgezeichneter Dramatiker, Übersetzer, Journalist, Drehbuchautor, Theaterintendant, Schauspieler und „Spielmacher“ - die Bezeichnung Regisseur lehnte er als zu autoritär ab. Als Emigrant in den USA kam er zum Film wo er u.a. mit Alfred Hitchcock zusammenarbeitete. Ab den 1970ern lebte und inszenierte Tabori in Deutschland und in Wien, gründete das Theaterkollektiv DER KREIS und inszenierte regelmäßig am Burgtheater. Ab 1999 arbeitet er in Berlin beim Berliner Ensemble. Publikum und Schauspieler schätzten den in seinen letzten Jahren „dienstältesten Theatermacher der Welt“ und erklärten ihn zum inoffiziellen „Theaterkönig“. George Tabori war ein Reisender durch das katastrophische 20. Jahrhundert. 2007 starb der große Theatermann mit 93 Jahren. Er hinterließ legendäre Inszenierungen und unvergängliche Theaterstücke. George Tabori gehörte zu den meistgespielten Theaterautoren in Deutschland.
MATTHIAS RIPPERT | Regie
geboren 1988 in Heidelberg, seine Eltern sind kurz vor seiner Geburt aus Ungarn nach Deutschland eingewandert, studierte Physik an der LMU München und Regie am Max Reinhardt Seminar in Wien. Mit seinen Inszenierungen im Rahmen des Studiums war er auf zahlreiche Festivals eingeladen. Seine Inszenierung MAGGIE T. von Nolte Decar gewann beim 25. Theatertreffen der Schauspielschulen in München 2014 gleich drei Preise. Es folgte seine Diplominszenierung DER VOLKSHAI von Nolte Decar am Theater Bonn. Danach folgten Inszenierungen am Residenztheater München und dem Deutschen Theater Berlin. MEIN KAMPF ist nach DIE KAHLE SÄNGERIN seine zweite Inszenierung am Vorarlberger Landestheater.
Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori
Schlomo Herzl Thomas Schmidt
Lobkowitz Marcus Mislin
Hitler Felix von Bredow
Gretchen Carolin Knab
Frau Tod Alexandra Maria Nutz
Himmlisch Lukas Wurm
Regie Matthias Rippert
Bühne und Kostüm Selina Traun
Dramaturgie Alexandra Althoff
Musik Robert Pawliczek
WEITERE VORSTELLUNGEN: 19/01, 07/02, 10/02, 01/03, 11/03, 19/03, jeweils 19.30 Uhr,
Grosses Haus
KARTEN: +43 (0)5574 42870 600 ticket@landestheater.org www.landestheater.org