Damit reiht sich das Stück ein in die ganz großen Erfolge der Musicalgeschichte. Nach einem neuen Dreh-buch entstand 1972 der mit acht Oscars ausgezeichnete berühmte Film mit Liza Minelli als Sally Bowles und Joel Grey als Conferencier. Kander und Ebb schrieben für Liza Minelli neue Songs (»Money, Money«, »Maybe this time«, »Mein Herr«), die heute zu Evergreens geworden sind.
Die Handlung des Stückes führt zurück in das Berlin von 1929/30 und beleuchtet eines der düstersten Abschnitte deutscher Geschichte: das Erstarken des Nationalsozialismus. In zwei Ebenen, zwei »kleinen Welten«, werden Unlust und Unvermögen zur politischen Aktivität vorgeführt. Da ist zum einen die scheinbar heile Welt einer Pension, in der man freundlich miteinander umgeht und sein persönliches kleines Glück sucht. Die zweite Ebene zeigt das Cabaret, Ort der Ablen-kung, politischen Zynismus und Fatalismus. Der Zusammenbruch der New Yorker Börse 1929 löste die bis dahin größte Weltwirtschaftskrise aus. Die damit verbundenen Probleme wie der zunehmende sittliche Verfall, das Anwachsen der faschistischen Gefahr und damit des Antisemitismus werden im Verlaufe der Musicalhandlung immer eindringlicher vor Augen geführt.
Musikalische Leitung: Manfred Hermann Lehner
Inszenierung und Choreographie: Stephan Brauer
Ausstattung: Andrea Eisensee
Mit: Gabriel Schwabe, Matthias Zajgier, Titus Paspirgilis, Rosita Mewis, Anke Lüder, Franz Mewis, Ines Wilhelm, Opernchor, TanzTheater Bronislav Roznos, Norddeutsche Philharmonie Rostock
Nach dem Stück »Ich bin eine Kamera« von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood/ Musik: John Kander • Buch: Joe Masteroff
Gesangstexte: Fred Ebb • Deutsch von Robert Gilbert