Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Oper Frankfurt: DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN (HISTOIRE DU SOLDAT) von Igor StrawinskyOper Frankfurt: DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN (HISTOIRE DU SOLDAT) von Igor...Oper Frankfurt: DIE...

Oper Frankfurt: DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN (HISTOIRE DU SOLDAT) von Igor Strawinsky

Premiere 22. März 2012, um 21.00 Uhr im Holzfoyer. -----

Die Geschichte vom Soldaten von Igor Strawinsky (1882-1971) steht in der Tradition der Wanderbühnen. In den Wirren des I. Weltkrieges schien Strawinsky diese unaufwändige Theaterform als geeignete Art und Weise, möglichst viele Zuschauer zu erreichen.

Zur Handlung: Der Soldat trifft während seines Fronturlaubs auf den Teufel, der ihn mit einem Buch, dessen Besitz unermesslichen Reichtum verspricht, zu verführen sucht. Der Soldat solle dem Teufel im Gegenzug seine alte Geige überlassen und ihm lehren, wie sie zu spielen sei. Dann wolle ihm der Teufel zeigen, wie man das Buch einsetzt. Der Soldat stimmt zu, doch macht ihn der Reichtum nicht glücklich. Als er dem Teufel seine Geige entwindet, merkt er, dass er ihr keinen Ton mehr entlocken kann und damit dem Bösen anheim gefallen ist. Enttäuscht zerreißt er das Zauberbuch und verliert all sein Geld. Da hört er von einer kranken Prinzessin, die denjenigen heiraten soll, der sie wieder gesund macht. Schnell eilt er in den Palast und trifft dort auf den Teufel und seine Geige. Diesmal gelingt es dem Soldaten, sie zu spielen, und tatsächlich wird die Prinzessin wieder gesund. Der Teufel scheint überwunden, doch als der Soldat die Warnung seines Widersachers, die Grenzen seines Dorfes zu überschreiten, wegen seines starken Heimwehs nach der Mutter in den Wind schlägt, treibt der Teufel den Soldaten im Triumph geigend in die Hölle.

Das Libretto stammt von dem Schweizer Schriftsteller Charles Ferdinand Ramuz, den der Komponist auf eine Erzählung des russischen Autors Nikolaj Afanassjew hingewiesen hatte. Die Erstaufführung fand am 29. September 1918 in Lausanne statt. Die „gelesene, gespielte und getanzte“ zweiteilige Handlung, welche sich stark an die Faust-Tradition anlehnt, hatte sofort großen Erfolg und zog weitere Inszenierungen nach sich. Jede der gezeigten Aufführungen setzte eigene Schwerpunkte und stellte jeweils eine andere der drei Ausdrucksformen in den Mittelpunkt.

Die Musikalische Leitung dieser Produktion im Holzfoyer hat Solorepetitor Sebastian Zierer, der nach dem Erfolg der Barabbas-Dialoge von Aulis Sallinen 2010/11 im Bockenheimer Depot nun eine weitere Einstudierung vorlegt. Die Inszenierung stammt von Hans Walter Richter, einem der Regieassistenten der Oper Frankfurt, der sich erstmals mit einer eigenen Frankfurter Arbeit präsentiert. Der Schauspieler Michael Autenrieth (Der Vorleser) gehörte von 1984 bis 1990 dem Ensemble des Frankfurter Schauspiels an und war 2008/09 im Bockenheimer Depot an der Produktion von Jens Joneleits Piero – Ende der Nacht beteiligt. Ingrid El Sigai (Der Teufel) übernahm hier 2009 und 2011 die Rolle der Moderatorin im Opern-Doppel L’oracolo / Le Villi. Seit 1990 ist sie freie Mitarbeiterin des Hessischen Rundfunks und dort als Sprecherin, Redakteurin und Moderatorin tätig. Zudem übernimmt sie regelmäßig Aufgaben sowohl im Sprech- als auch im Musiktheater. Der Schauspieler Dominic Betz stammt aus Frankfurt und wirkte 2006/07 im Bockenheimer Depot als Christoph Probst in Zimmermanns Weiße Rose mit. Zudem ist er als einer der Ballgäste beim Prinzen Orlofsky in Christof Loys Sicht auf Strauß’ Die Fledermaus zu erleben, ebenso wie die argentinische Tänzerin und Choreographin Paula Rosolen (Die Prinzessin). Strawinsky und sein Werk bilden im Sommer 2012 auch den Schwerpunkt des Saisonabschlusses Oper FINALE.

Text von Charles Ferdinand Ramuz nach Alexander Afanassjew

In deutscher Sprache

Musikalische Leitung: Sebastian Zierer

Inszenierung: Hans Walter Richter

Bühnenbild und Kostüme: Bernhard Niechotz

Licht: Alexander Kirpacz

Dramaturgie: Norbert Abels

Der Vorleser: Michael Autenrieth

Der Soldat: Dominic Betz

Der Teufel: Ingrid El Sigai

Die Prinzessin: Paula Rosolen

Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters

Weitere Vorstellungen: 24. (22.00 Uhr), 25. März 2012 (20.00 Uhr)

Preise: € 20 bis 25 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 18 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

STIMMUNGSVOLL UND BEWEGEND -- "sparda klassik open air" auf der Freilichtbühne Killesberg STUTTGART

Die Singenden Grundschulen "SingGrund" Filderstadt sowie die Band "POPcorn" unter der kompetenten Leitung von Monika Grauschopf eröffneten dieses Open-Air-Konzert mit "Jetzt geht's los" von Uli Führe.…

Von: ALEXANDER WALTHER

KÖNIGSTHEMA VOLLER ERHABENHEIT -- Neue CD mit Bachs "Kunst der Fuge" mit dem Ensemble il Gusto Barocco bei Berlin Classics

Die kunstvoll-abwechslungsreichen Fugen von Johann Sebastian Bach werden vom Stuttgarter Ensemble il Gusto Barocco sehr ausgewogen und transparent musiziert. Unter der inspirierenden Leitung von Jörg…

Von: ALEXANDER WALTHER

WALZER IN ALLEN SCHATTIERUNGEN -- Monrepos Open Air bei den Schlossfestspielen LUDWIGSBURG

Unter dem Motto "Turned up" eröffnete das Orchester des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg unter der inspirierenden Leitung von Benedikt Vennefrohne diesen besonderen Abend mit der Konzertsuite aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

STÜRMISCHE GLUT -- SWR Symphonieorchester unter Markus Poschner in der Liederhalle STUTTGART

Goethes "Egmont" inspirierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1810 zu einer Schauspielmusik, die in keiner ihrer verschiedenartigen Nummern erkennen lässt, dass es sich dabei um ein Auftragswerk…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLE SPRÜNGE -- Arabella Steinbacher im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Stimmungsvolle Werke hatte sich die Geigerin Arabella Steinbacher zusammen mit dem Pianisten Peter von Wienhardt ausgewählt. Im Arrangement von Jascha Heifetz erklangen zunächst vier leidenschaftlich…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche