Er begegnet drei Frauen, an denen er verschiedene Spielarten leidenschaftlicher Hingabe erprobt: der me-chanischen Apparatur Olympia, der ganz in ihrer Kunst verlorenen Sängerin Antonia und schließlich der berechnenden Kurtisane Giulietta. Begleitet von weiteren Figuren, die stets wie Engel und Teufel seines Gewissens agieren, durchläuft Hoffmann die surreal verzerrten Szenerien seiner Fantasie.
Erstmals wird eine Operninszenierung von Christoph Marthaler in Stuttgart zu sehen sein.. Die als Koproduktion mit dem Teatro Real in Madrid entstandene Neuinszenierung hatte dort am 17. Mai 2014 unter der musikalischen Leitung von Sylvain Cambreling Premiere. Cambreling hatte nach intensivem Quellenstudium und in enger Zusammenarbeit mit der Regie eine „Madrider Fassung“ erarbeitet, welche nun auch in Stuttgart erklingen wird. Der Stuttgarter Generalmusikdirektor wird vier der insgesamt acht Vorstellungen dirigieren, für die anderen Vorstellun-gen kehrt Gregor Bühl ans Pult des Staatsorchesters Stuttgart zurück. Das Bühnen- und Kostümbild hat Anna Viebrock entworfen, die – ebenso wie Sylvain Cambreling – eine langjährige Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler verbindet, u.a. im Leitungsteam des Schauspielhauses Zürich (2000 – 2004). Sie wird ihren Bühnenentwurf an die kleinere Bühne des Stuttgarter Opernhauses anpassen und das Masken- und Kostümbild weiterentwickeln. Für die Choreografie zeichnet Altea Garrido verantwortlich. Die Choreo-grafin und Tänzerin, die regelmäßig mit Christoph Marthaler zusammenarbeitet, verkörpert zudem wie bereits bei der Madrider Premiere Hoffmanns Geliebte Stella.
Sylvain Cambreling und Christoph Marthaler werden Ihre Interpretation des Werks mit der Stuttgarter Besetzung neu einstudieren. Die Tenöre Marc Laho und Eric Cutler übernehmen alternierend die Titel-partie und geben damit jeweils ihr Hausdebüt an der Oper Stuttgart. Marc Laho sang die Partie des Hoffmann bereits an den Opernhäusern in Prag, Basel und Zürich und zuletzt in Toulon.Eric Cutler ver-körperte Hoffmann bei der Madrider Premiere von Marthalers Inszenierung. Als Muse/Niklaus ist Sophie Marilley aus dem Stuttgarter Solistenensemble zu erleben. Auch die verflossenen Geliebten Hoffmanns werden von Stuttgarter Ensemblemitgliedern dargestellt: Ana Durlovski übernimmt wie bereits am Teat-ro Real die Partie der Olympia. Mandy Fredrich singt die Antonia; diese Partie hat sie erstmals bei den Bregenzer Festspielen 2015 interpretiert. Simone Schneider gibt als Giulietta ihr Rollendebüt. Die vier Widersacher von Hoffmann werden im Wechsel Alex Esposito und Vito Priante verkörpern. Esposito gab sein Rollendebüt 2014 in Oslo unter der Regie von Calixto Bieito. Vito Priante sang die vier Bösewichte bereits in Madrid. Auch Graham F. Valentine, der sich dem Stuttgarter Publikum als Spalanzani vorstellt, wirkte bei der Madrider Premiere von Hoffmanns Erzählungen mit. Weitere Partien sind mit Torsten Hofmann (Andreas/Cochenille/Franz/Pitichinaccio), Maria Theresa Ullrich (Stimme von Antonias Mutter) und Kammersänger Roland Bracht (Luther/Crespel) aus dem Stuttgarter Solistenensemble sowie Eric Ander (Schlemihl) und Dominic Große (Hermann) aus dem Opernstudio besetzt.
Koproduktion der Oper Stuttgart und des Teatro Real Madrid
Musikalische Leitung Sylvain Cambreling / Gregor Bühl (15., 23., 30.04.2016)
Regie Christoph Marthaler
Regie-Mitarbeit Joachim Rathke
Bühne und Kostüme Anna Viebrock
Kostüm-Mitarbeit Charlotte Pistorius
Licht Olaf Winter
Choreografie Altea Garrido
ChorChristoph Heil
Dramaturgie Malte Ubenauf; Ann-Christine Mecke, Johanna Danhauser
Hoffmann: Marc Laho,
Muse / Niklas: Sophie Marilley,
Lindorf / Coppelius / Dapertutto / Mirakel: Alex Esposito,
Andres / Cochenille / Pitichinaccio / Franz: Torsten Hofmann,
Olympia: Ana Durlovski,
Antonia: Mandy Fredrich,
Giulietta: Simone Schneider,
Stella: Altea Garrido,
Stimme der Mutter: Maria Theresa Ullrich,
Nathanaël: Thomas Elwin,
Spalanzani: Graham F. Valentine,
Hermann: Dominic Große,
Schlemihl: Eric Ander,
Luther / Krespel: Roland Bracht
Tänzerinnen und Tänzer
Staatsopernchor Stuttgart
Zusatzchor der Oper Stuttgart
Staatsorchester Stuttgart
Statisterie der Oper Stuttgart
Weitere Vorstellungen: 24. März |3. | 10. | 15. | 23. | 30. April | 4. Mai 2016
Begleitveranstaltungen zu Hoffmanns Erzählungen
Einführungsmatinee
Sonntag, 13. März 2016, 11 Uhr im Opernhaus, Foyer I. Rang Das Produktionsteam gibt einen Einblick in die Konzeption der Neuinszenierung.
Nach(t)gespräche Sonntag, 3. April 2016
Sonntag, 10. April 2016
Mitwirkende der Produktion beantworten im Anschluss an die Vorstellung Fragen der Zuschauer.
Einführung vor jeder Vorstellung Eine Einführung findet vor jeder Vorstellung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Opernhaus, Foyer I. Rang statt.
Karten über www.oper-stuttgart.de, Kartentelefon: 0711. 20 20 90, und an der Abendkasse
Weitere Informationen zur Neuproduktion unter www.oper-stuttgart.de/hoffmann