spielten, ist der französische Erfolgsautor in dieser Spielzeit gleich mit zwei Stücken bei uns vertreten: Oskar und die Dame in Rosa und Monsieur Ibrahim oder die Blumen des Koran.
Was fasziniert uns so an Schmitt? Es ist seine Fähigkeit, den Realismus unseres Alltags mit positiven Visionen zu durchsetzen. Schmitt verschließt nicht die Augen vor dem Leid, aber er bietet der Hoffnungslosigkeit Paroli – nicht durch billige Tricks, nicht durch einen deus ex machina, sondern durch eine seelische Kraft, die selbst angesichts des Todes nicht gänzlich verebbt. Auch glaubt er an die Veränderbarkeit des Menschen und – an das menschliche Miteinander. Das klingt zunächst ein wenig nach Märchen. Und doch gelingt es Schmitt - das ist das Geniale - nicht in Kitsch abzugleiten. Vielmehr verblüfft er uns durch seine lakonische Nüchternheit und seinen warmen Humor. Das wir mit unserer Einschätzung nicht alleine stehen, zeigt sich daran, dass Schmitts Erzählungen ganz vorne auf den Bestsellerlisten stehen und dass seine Stücke an zahlreichen Theatern gespielt werden.
Paul Bäcker, ein unserem Hause seit vielen Jahren verbundener Regisseur, übersetzt Schmitt – gemeinsam mit seiner Frau Annette – exklusiv ins Deutsche. Das ist der zweite Grund für unsere Schmitt-Affinität. Denn welcher Regisseur könnte Schmitt besser in Szene setzen, als derjenige, der für jeden Gedanken Schmitts einen adäquaten Ausdruck im Deutschen gefunden hat.
Auch mit Monsieur Ibrahim oder die Blumen des Koran wird sich die Landesbühne noch nicht von Schmitt verabschieden. In der nächsten Spielzeit ist eine Aufführung seines Pilatus-Evangeliums geplant. Hier zeigen sich Schmitts Wurzeln: Er ist promovierter Philosoph, und er ist gläubig. Indem Pilatus das Verschwinden des Leichnams Jesu untersucht, entspinnt er einen Kampf des Verstandes gegen die Macht des Übernatürlichen