Die Laudatio auf Arman Grigoryan hielt Heinz Spoerli, Direktor und Chefchoreograph des Zürcher Balletts, und Dr. Christiane Theobald, Stellvertretende Intendantin des Staatsballetts Berlin, würdigte Polina Semionova. Sie gratulierte ihr zu dem Preis und hob in ihrer Rede den unermüdlichen Willen Polina Semionovas, an sich selbst zu arbeiten, und ihre Freude am Ballett hervor. Sie sagte:
„Polinas bemerkenswerter Karriere liegt nicht nur ein außergewöhnliches
Talent zugrunde, sondern ganz viel Fleiß, Arbeit und Ausdauer.“ Sie zitierte
Polina Semionova mit den Worten: „Talent ist nichts ohne Arbeit. Es muss sich
ergänzen. Ich muss auf jeden Fall immer an mir arbeiten, es ist nie genug.“
Polina Semionova wurde 1984 in Moskau geboren, wo sie von 1994 bis 2002
ihre Ballettausbildung an der berühmten Bolschoi-Ballettschule absolvierte,
die sie mit Auszeichnung abschloss. 2002 engagierte Vladimir Malakhov die
damals erst achtzehnjährige Tänzerin direkt von der Ballettschule als Erste
Solotänzerin nach Berlin.
Bei einigen der weltweit wichtigsten Ballettwettbewerbe hat Polina Semionova Preise gewonnen: Sie erhielt 2001 die Goldmedaille beim Internationalen Ballettwettbewerb in Moskau, 2002 den Junioren-Preis beim Internationalen Ballettwettbewerb in Nagoya/Japan und im selben Jahr gewann sie den ersten Preis beim renommierten Waganowa-Wettbewerb in Sankt Petersburg. Ferner erhielt Polina Semionova 2004 den Daphne-Preis der Berliner TheaterGemeinde. 2005 wurde sie mit dem Deutschen Tanzpreis "Zukunft" ausgezeichnet und erhielt den Deutschen Kritikerpreis. 2006 wurde sie im Rahmen der Kampagne „Deutschland – Land der Ideen“ als einer der „100 Köpfe von morgen“ geehrt. 2007 wurde sie in der Kritikerumfrage der
Fachzeitung Ballettanz zur "Tänzerin des Jahres" gewählt.
Polina Semionova tanzte bereits viele der großen Rollen des klassischen
Balletts wie: Marie in Der Nussknacker, Prinzessin Aurora in Dornröschen,
Nikia in Die Bajadere, Die Titelrolle in Asthons Sylvia sowie Odette/Odile in
Schwanensee. Außerdem war sie als Tatjana in Crankos Onegin zu sehen, und
Vladimir Malakhov choreographierte für sie die Titelrolle in Cinderella. Zu
ihrem zeitgenössischen Ballettrepertoire gehören unter anderem: Uwe
Scholz‘ Ballettabend Ein Lindentraum..., Christian Spucks Choreographie this-,
die Rolle der Sieglinde und der Brünnhilde in Maurice Béjarts Ring um den
Ring, Jirí-Kyliáns Rückkehr ins fremde Land oder George Balanchines Ballett
Imperial.
Heinz Spoerli hatte anlässlich seines sechzigsten Geburtstags im Jahr 2000
die Stiftung „Foundation Heinz Spoerli“ gegründet, die „allgemein einen
Beitrag zur Erhaltung der Kunstform des Tanzes und zur Förderung des
öffentlichen Interesses hieran“ leisten möchte und „wiederkehrend“ einen
internationalen Preis vergibt, der „herausragende Leistungen auf diesem
Gebiet – insbesondere solche junger Choreographen – würdigt“.
In diesem Jahr wird der internationale Preis der Foundation Heinz Spoerli zum
dritten Mal verliehen.