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"Radames"/"Harakiri" - Zwei Kammeropern in einem Akt von Peter Eötvös - Theater Plauen-Zwickau

Premiere 04.03.2022, 19:30 Uhr, Plauen, Kleine Bühne

Für die Neuproduktion von Aida stehen wegen Einsparungen nur noch drei Musiker und ein Sänger zur Verfügung. Verdis monumentale Handlung wurde auf das Liebespaar Aida und Radames reduziert, die ein aus der Barockmode verbliebener Countertenor singen soll. Doch die drei unkündbaren Regisseure müssen beschäftigt werden und bemühen sich um eine überzeugende Inszenierung.

Copyright: Theater Plauen-Zwickau

Der ungarische Komponist Peter Eötvös ahnte bei der Uraufführung im WDR 1975 noch nicht, wie aktuell seine bitterböse Opernsatire Radames, in der er Verdis Melodien mit Ausdrucksmitteln der Neuen Musik vermischt, angesichts immer neuer Sparmaßnahmen später sein würde.

Der Selbstmord aus Aida wird in Harakiri nach der gleichnamigen Clownszene des ungarischen Dichters István Bálint ins Absurde getrieben. Dieser verspottete den Samurai-Selbstmord des berühmten Künstlers Yukio Mishima durch den Vergleich mit dem Märchen Die Prinzessin auf der Erbse. Eötvös übertrug den Text ins Japanische und schuf seine Szene für eine*n japanische*n Sänger*in, einen Erzähler, zwei Bassklarinetten und eine Säge. Das In-, Durch-, Neben- und Auseinander von Kommunikation treiben gemeinsam mit den gesellschaftlichen Zwängen, symbolisiert durch die sieben Matratzen aus dem Märchen, Menschen in den rituellen Tod.

Musikalische Leitung  GMD Leo Siberski
Regie  Jürgen Pöckel
Bühne/Kostüme   Andrea  Eisensee
Musikalische Einstudierung  Matthias Spindler,  Jooan Mun
Dramaturgie  Bartholomäus Pakulski

Radames
Schauspieler  Noah Xuhui a. G.
Opernregisseurin  Małgorzata Pawłowska
Theaterregisseur  Marcus Sandmann
Filmregisseur  Johannes Fritsche a. G.  
Dirigent und Repetitor  Leo Siberski

Harakiri
Japanische Sprecherin Risa Matsushima a. G.
Dolmetscher Małgorzata Pawłowska, Marcus Sandmann
Holzhacker  Johannes Fritsche a. G.

Mitglieder der Clara-Schumann-Philharmoniker Plauen-Zwickau
 

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