Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Schauspiel Graz: "Österreich, wir müssen reden …" - Ein politischer Spieleabend mit Pia Hierzegger und GästenSchauspiel Graz: "Österreich, wir müssen reden …" - Ein politischer...Schauspiel Graz:...

Schauspiel Graz: "Österreich, wir müssen reden …" - Ein politischer Spieleabend mit Pia Hierzegger und Gästen

PREMIERE am 8. Dezember, 20.00 Uhr, HAUS ZWEI

"So, jetzt aber. Eine Show. Mit Gästen. Ein Abend mit Teams aus unterschiedlichsten Menschen, die gegeneinander spielen. Ein Ordnungswächter und der Bürgermeister gegen eine Bachmannpreisträgerin und die Brezelverkäuferin vom Hauptbahnhof. Im Vorfeld soll recherchiert werden. In der Stadt, am Land, in der ganzen Republik. Ich werde drei Monate Brezeln verkaufen oder mich bei der Ordnungswache einschulen lassen oder mit dem Bürgermeister laufen gehen.

 

Copyright: Florian Köhler, Lupi Spuma

Und ein Assistent. Eventuell Cousin Gernot, der schuldet mir eh noch einen Gefallen.

Mein Handy läutet, unbekannte Nummer. Der Mann von der türkischen Teppichreinigung. Die Reinigung kostet 250 Euro, die Reparatur des Teppichs 900 Euro. Muss ich mir noch überlegen. Nicht vergessen, den Parkzettel nachzulegen!
Der Ordnungswächter und der Bürgermeister gewinnen einen Kranz Knackwürste, weil sie die schönere Mauer gebaut haben. Die Bachmannpreisträgerin und die Brezelverkäuferin lösen die Frage, ob eine Kammernpflichtmitgliedschaft gut oder schlecht ist, und können endlich wieder ruhig schlafen.

Ich schlafe schlecht, auch mit Melatonin. Was soll ich heute essen? Wenn ich hungrig bin, kann ich nicht denken.
Wir müssen Gulasch anbieten und Alkohol, dann reden die Leute mehr. Verraten sich und das Land. Bedingungslose Gastfreundlichkeit in alle Richtungen. Trinkspiele. Jetzt kommen langsam die Bilder zur Show. Das Land ist ein mottenzerfressener Teppich, den es zu reinigen gilt. Wichtig ist, dass wir den Teppich knüpfen, die Themen vorgeben. Die Narration des Landes erfinden. Die, die knüpfen, haben das Sagen, nicht die, die zerfressen. Auf dem Teppich stehe ich. Aufgebrezelt. Show, Show, Show. Da singt eine die EU, da tanzt einer den Kanzler, da streicheln sich die Burschen einer Verbindung zärtlich zum dramaturgischen Höhepunkt und das Gulasch brennt an.
Gute Nacht, Österreich, wir müssen reden.“

Zum Regisseur
Helmut Köpping
TiB-Mitglied seit 1989. Stücke: u. a. „LKH, Arland Mysteries“ (Schauspielhaus Graz), „Nicht einmal Hundescheiße“, „Zwischen Knochen und Raketen“ (steirischer herbst), „Frau Merkel geht in Therapie“ (Staatstheater Mainz), „Death of a Cardholder“ (Göteborgs Dans & Teater Festival), „Der große Kehraus“ (Staatstheater Mainz, 2014) Co-Regie beim Spielfilm „Hotel Rock'n'Roll“ mit Michael Ostrowski (Premiere im Sommer 2016).
Filmregie: „Kotsch und The Making of Futbol“; Schauspieler in den Filmen „Nacktschnecken“, „Vaterspiel“, „Contact High“.

In der Spielzeit 17.18 war das Vorstadttheater Graz mit „Die Verwandlung“ nach Franz Kafka in der Inszenierung von Helmut Köpping zu Gast im Schauspielhaus Graz.
16.17 inszenierte Helmut Köpping die Uraufführung von „Geidorf's Eleven“ eine Schuldenperformance in Kooperation mit dem Theater im Bahnhof.
16.17 inszenierte Helmut Köpping zusammen mit Ed Hauswirth „Lumpazigeist Höllenangst Umsonst“ in Koproduktion mit dem Theater im Bahnhof sowie 12.13 „Lehrerzimmer 8020“, ebenfalls in Koproduktion mit dem Theater im Bahnhof.
10.11 inszenierte Helmut Köpping „Die Kaufleute von Graz“ in Koproduktion mit dem Theater im Bahnhof.

Koproduktion mit dem Theater im Bahnhof

Redaktion und Konzept    Mitarbeiter*innen des Theater im Bahnhof und des  Schauspielhaus Graz
Regie     Helmut Köpping
Bühne und Kostüme    Heike Barnard und Johanna Hierzegger
Dramaturgie     Martin Baasch

Mit    Gastgeberin Pia Hierzegger
Florian Köhler, Sigi Maurer, Elke Kahr, Martin Auer, u.a.
Live-Musik    Benno Hiti, Sebastian Hiti, u.a

Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008-1565, E tickets@ticketzentrum.at
I www.schauspielhaus-graz.com

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑