Anschließend bereiste Casanova ganz Europa, verkehrte in den adligen Salons der Metropolen, traf Papst Benedikt XIV, Voltaire und Katharina die Große.
Mit der „Geschichte meines Lebens“ schrieb er zugleich Literaturgeschichte. Vor allem die Schilderung seiner zahlreichen Liebschaften trug zum enormen Erfolg der Memoiren bei.
Casanova ging bis an die moralischen Grenzen seiner Zeit und darüber hinaus. Sein Lebensstil war ausschweifend und bedingungslos: „Den Freuden meiner Sinne galt mein Leben lang mein Hauptstreben; etwas Wichtigeres gab es für mich niemals. Da ich mich für das andere Geschlecht geboren fühlte, habe ich es stets geliebt und habe alles daran gesetzt, seine Liebe zu gewinnen.“ Schon kurze Zeit nach seinem Tod taucht Casanova als Figur in diversen Werken anderer Künstler auf. Sein Name steht für mehr als die Lebensgeschichte eines großen Verführers. Er ist zu einem eigenen Typus geworden. Der Mensch Casanova bleibt trotz der monumentalen Überlieferung ein Geheimnis. Seine Spur verliert sich zwischen dem Narzissmus und der Angst eines alternden Lebemannes, zwischen der hemmungslosen Dekadenz und den modernen Gedanken eines lebenden Toten.
Für das diesjährige SOMMERTHEATER am Gohliser Schlösschen entsteht eine eigene Theaterfassung. Der junge Journalist Jacob Neuhaus macht sich auf die Suche nach dem legendären Frauenhelden und Chevalier Giacomo Casanova. Auf seinem Altersruhesitz Schloss Dux soll er der Sterblichkeit getrotzt haben – so lange, bis ein würdiger Nachfolger gefunden ist …
Janette Mickan
Textfassung von Martina Eitner-Acheampong
mit Rosalind Baffoe, Julia Hartmann, Matthias Hummitzsch, Annett Krause, David Simon, Johannna Steinhauser, Berndt Stübner
Regie: Martina Eitner-Acheampong
Bühne: Tobias Schunck
Kostüme: Yvette Schuster
Musik: Steffen Greisiger
Choreographie: Silvia Zygouris
Dramaturgie: Janette Mickan