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Schauspiel Leipzig: Online Programm

18.5. - 24.5. 2020

Zwei Welten, in denen Realität und Irrealität, Wunsch und Wirklichkeit ineinander übergehen. Den Anfang macht „die hockenden“ von Miroslava Svolikova, ausgezeichnet mit dem Retzhofer Literaturpreis 2015 und von Mirja Biel als Deutsche Erstaufführung in der Diskothek inszeniert. Philipp Preuss brachte Ibsens „Peer Gynt“ 2017 auf die Große Bühne – mit Dieter Jaßlauk in seiner letzten Rolle.

Copyright: Rolf Arnold, "die hockenden"

Vom engen Dorf in der namenlosen Provinz samt der „hockenden“, die ihr Leben dort nicht (oder höchstens nur verbal) verlassen und die Miroslava Svolikova zum Schauplatz ihres sprach-intensiven Werkes macht, ist es nicht weit zum Phantasten Peer, der fort will von zuhaus und sich ein anderes Leben erträumt und er-redet. In den „hockenden“ ist es ein Stimmenchor, den Mirja Biel in der musikalischen Gestaltung von Sophia Kennedy inszeniert, in Philipp Preuss‘ bildgewaltiger Ibsen-Interpretation ist es ein vielgestaltiger Peer, mit dem der Abend sich der Hauptfigur nähert. Als „Aase“ und „Alter Peer“ ist dabei noch einmal der im Oktober 2019 verstorbene Dieter Jaßlauk zu erleben in der Doppelrolle, mit der er nach über 40 Jahren am Schauspiel Leipzig seinen Bühnenabschied nahm.

Das Schauspiel Leipzig gehört mit seinem kontinuierlich erweiterten Angebot der Live-Audiodeskription im Sinne der sozialen Inklusion zu den Vorreitern im Theaterbereich und wurde u. a. mit dem Ehrenpreis des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen ausgezeichnet.

Auch die Inszenierung „Peer Gynt“ war Teil der Live-Audiodeskription, die seit 2013 mindestens einmal pro Monat am Haus angeboten wird. Ein Team aus nichtsehenden und sehenden Menschen erstellt zu ausgewählten Inszenierungen regelmäßig Audio-Skripte, die während der Aufführung von professionellen Sprecherinnen und Sprechern live eingelesen werden, um die visuellen Vorgänge auf der Bühne besser wahrnehmbar zu machen. Für das Streaming von „Peer Gynt“ wurde dem Video eine vorproduzierte Tonspur hinzugefügt. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können wählen zwischen der Aufzeichnung mit unterlegter Audiodeskription und ohne.

Zu jeder analogen Vorstellung mit Audiodeskription gehört zudem ein spezieller Vorlauf, der eine taktile Bühnenführung und eine Stückeinführung, inklusive dem Ertasten von Requisiten und Kostümen beinhaltet. Vor dem Beginn der Vorstellung kann eine Audio-Einführung mit Beschreibung des Bühnenbildes, der Kostüme und der Besetzung angehört werden, die auch dem Stream von „Peer Gynt“ vorangestellt wird.

Termine


die hockenden

Von Miroslava Svolikova

Premiere (DE) am 15. April 2016, Diskothek

Mit: Anne Cathrin Buhtz, Andreas Dyszewski, Andreas Herrmann, Sophie Hottinger, Anna Keil, Dirk Lange

Regie: Mirja Biel, Bühne & Kostüme: Tine Becker, Musik: Sophia Kennedy, Video: Katharina Merten, Korrepetitor: Francesco Greco, Licht: Thomas Kalz

Sendetermin: Dienstag, 19. Mai ab 14 Uhr als Stream
Der Mitschnitt ist für 24 Stunden auf www.schauspiel-leipzig.de online abrufbar

Peer Gynt

Von Henrik Ibsen

Premiere am 28. Januar 2017, Große Bühne

Mit: Timo Fakhravar, Kornelius Heidebrecht, Dieter Jaßlauk, Andreas Keller, Markus Lerch, Denis Petković, Felix Axel Preißler, Florian Steffens, Joanne D’Mello, Hiltrud Kuhlmann, Fanny Lustaud, Amanda Martikainen als Sängerin

Regie: Philipp Preuss, Bühne & Kostüme: Ramallah Aubrecht, Musik: Kornelius Heidebrecht, Video: Konny Keller, Dramaturgie: Christin Ihle

Skript der Audiodeskription: Maila Giesder-Pempelforth, Beatrix Hermens, Pernille Sonne, Christin Ihle (Endredaktion)

Sprecher: Florian Eib

Eingeladen zum 10. Sächsischen Theatertreffen 2020

Sendetermin: Donnerstag, 21. Mai ab 14 Uhr als Stream
Der Mitschnitt ist für 24 Stunden auf www.schauspiel-leipzig.de online abrufbar

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