Hanako verhält sich jedoch bei ihrem Wiedersehen mit ihrem Geliebten ganz anders als erwartet …
Hanjo, eine Kaiserin, die bei ihrem Mann in der frühen Han-Dynastie in hoher Gunst stand, musste erleben, wie seine Liebe zu ihr allmählich schwand. Aus Kummer darüber schrieb sie ein Gedicht, in dem sie sich mit einem Fächer im Sommer verglich, der im Herbst nutzlos geworden war und weggeworfen wurde.
Basierend auf diesem Stoff schrieb Yukio Mishima ein Singspiel, das das Warten im Beckettschen Sinn thematisiert. Verzweiflung, Sehnsucht und Selbstaufgabe münden in das immer wiederkehrende Lebensgefühl des Wartens.
Der Komponist Toshio Hosokawa äusserte sich folgendermassen über sein Werk: “Ich wollte, dass „Hanjo“ einerseits eine Verbindung mit den Formen des traditionellen japanischen Theaters hat, andererseits aber sollte sie auch bei einem zeitgenössischen Publikum Resonanz finden. Also habe ich für “Hanjo” mein eigenes Libretto auf der Basis des gleichnamigen Singspiels von Yukio
Mishima geschrieben.”
Regisseurin Florentine Klepper stellt sich mit ihrer Inszenierung erstmals in Bern vor. Sie studierte Schauspiel- und Opernregie in Zürich und München. Seit 2004 ist sie als Regisseurin in beiden Sparten tätig. Im Schauspiel war sie von 2009 bis 2011 als Hausregisseurin am Theater Basel engagiert (u.a. »Verbrennungen« von Wajdi Mouawad, »Hexenjagd« von Arthur Miller, »Das Geisterschiff« von Maxi Obexer und »Utopia – vom besten Zustand/eine theatrale Installation«). Des Weiteren arbeitete sie u.a. an den Staatstheatern Stuttgart und Karlsruhe und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (u.a. »Mittwinter« von Zinnie Harris). Ihr Interesse im Bereich Musiktheater gilt sowohl der Neuen Musik als auch dem klassischen Opernrepertoire. Für das Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz entstanden die Inszenierungen »Majakowskis Tod« von Dieter Schnebel und »Intolleranza 1960« von Luigi Nono. Sie inszenierte Musiktheater-Uraufführungen an der Oper Luzern und für Münchner Festivals wie A*Devantgarde und Festspiel plus.
Für die Münchner Biennale für Neue Musik erarbeitete sie die Uraufführung von Jörg Widmanns »Monologe für Zwei«. Ihre Inszenierung der Oper »Wasser« von Arnulf Herrmann entstand als Zusammenarbeit der Oper Frankfurt, der Münchner Biennale und des Ensemble Modern und wurde
bislang in München und Frankfurt gezeigt. An der Oper Halle, dem Münchner Prinzregententheater, der Staatsoper Stuttgart, der Oper Frankfurt, am Theater Freiburg und an der Semperoper Dresden inszenierte sie u.a. Werke von Mozart, Tschaikowski, Monteverdi, Korngold, Telemann und Wagner. Als
Koproduktion der Semperoper und den Salzburger Osterfestspielen erarbeitete sie unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann »Arabella« von Richard Strauss. Zuletzt inszenierte sie »Julietta« von Bohuslav Martinu an der Oper Frankfurt und »Der ferne Klang« von Franz Schreker an der Oper Graz.
Text vom Komponisten nach dem Nô-Spiel von Yukio Mishima
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Kevin John Edusei –
Regie Florentine Klepper –
Bühne Martina Segna –
Kostüme Adriane Westerbarkey –
Video Heta Multanen –
Dramaturgie Katja Bury –
Hanako Yun-Jeong Lee –
Jitsuko honda Claude Eichenberger –
Yoshio Robin Adams –
Berner Symphonieorchester
Weitere Termine
Di, 24. Mai 2016, 19:30
So, 29. Mai 2016, 18:00
Mi, 01. Jun 2016, 19:30
Fr, 03. Jun 2016, 19:30
So, 05. Jun 2016, 18:00