Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Semperoper Dresden: Virtuelle »Capriccio« von Richard Strauss-Premiere zu Pfingsten im StreamSemperoper Dresden: Virtuelle »Capriccio« von Richard Strauss-Premiere zu...Semperoper Dresden:...

Semperoper Dresden: Virtuelle »Capriccio« von Richard Strauss-Premiere zu Pfingsten im Stream

Ab Pfingstsamstag, den 22. Mai 2021

Mit der Aufzeichnung ihrer Opernneuproduktion »Capriccio« am ursprünglich vorgesehen Premierentag ermöglicht die Semperoper Dresden ihrem internationalen Publikum, trotz geschlossener Spielstätte die Aufführung des musikalischen Konversationsstücks von Richard Strauss nachträglich virtuell mitzuerleben. Ab Pfingstsamstag, den 22. Mai 2021, steht Jens-Daniel Herzogs Inszenierung bis zum Ende der Spielzeit 2020/21 kostenfrei auf semperoper.de zum Stream zur Verfügung.

Copyright: Ludwig Olah

Seit der Erstaufführung in Dresden im Weltkriegsjahr 1944 sowie in den Jahren 1964 und 1993, ist Jens-Daniel Herzogs Arbeit die mittlerweile vierte »Capriccio«-Inszenierung für die Sächsische Staatsoper. Herzog verlegt dafür gemeinsam mit dem ihm durch langjährige Zusammenarbeit verbundenen Bühnenbildner, Mathis Neidhardt, das scheinbar leichtfüßige Konversationsstück in ein räumliches Zwiebelmodell, das den fließenden Übergang durch die drei Handlungs- und Zeitebenen der Oper ermöglicht.

»Mitten im schlimmsten Krieg, den die Menschheit bis dahin erlebt hat, schreibt der alte Richard Strauss seine letzte Oper über die Diskussion einiger Fachleute über den Vorrang von Text oder Musik. Das kann einem wie Weltflucht vorkommen – und war es sicher auch«, beschreibt der Regisseur und Intendant des Nürnberger Staatstheaters seine Sicht auf das Werk und den angesichts einer bedrohlichen Realität schützenswerten Freiraum von Geist und Kunst. Jens-Daniel Herzog verbindet mit der Semperoper bereits eine langjährige Zusammenarbeit, nicht zuletzt mit seiner Inszenierung von Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« in der vergangenen Spielzeit. Die jetzige Produktion ist die zweite gemeinsame Arbeit mit der Sächsischen Staatskapelle und Christian Thielemann.

Die Online-Präsentation von »Capriccio« wird auf der Streamingseite der Semperoper durch weitere Angebote zum Stück ergänzt. In einer Werkeinführung spürt der Chefdramaturg der Semperoper Dresden, Johann Casimir Eule, mit Bezug auf Jens-Daniel Herzogs Inszenierung den werkimmanenten Fragen nach und umreißt das weite Themen- und Assoziationsfeld, mit dem sich Richard Strauss mit seinem Werk von der Welt der Oper verabschiedet hat.

In der Reihe »Pausengespräche« widmet sich Johann Casimir Eule mit Kammersängerin Christa Mayer und Kammersänger Georg Zeppenfeld unter dem Titel »Es muss alles sprudeln wie Champagner« speziell der Frage nach der Bedeutung von Wort und Ton im (Musik-)Theater, aber auch mit Blick auf die Historie von »Capriccio« auf das, was zeitgenössische Oper ausmacht und darüber hinaus, ob ein Leben ohne Kunst sinnvoll erscheint. Ebenfalls musikalische Einblicke und Hörerlebnisse in Auszügen aus »Capriccio« präsentiert die Reihe »Semper:Donnerstag« mit Georg Zeppenfelds Interpretation der Ansprache des La Roche sowie dem Streichersextett aus der Oper mit Musiker*innen der Sächsischen Staatskapelle.

Richard Strauss »Capriccio«
Ein Konversationsstück für Musik in einem Aufzug in der Inszenierung von Jens-Daniel Herzog
Vom 22. Mai 2021, 15 Uhr, bis 14. Juli 2021, 23.59 Uhr im kostenfreien Stream auf semperoper.de

Mit Camilla Nylund, Christa Mayer, Tuuli Takala, Wolfgang Ablinger-Sperrhacke, Daniel Behle, Nikolay Borchev, Beomjin Kim, Christoph Pohl, Georg Zeppenfeld u.a. sowie Herren des Sächsischen Staatsopernchors Dresden

Es spielt die Sächsische Staatskapelle Dresden unter der Musikalischen Leitung von Christian Thielemann.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DIE SCHLAUE FÜCHSIN UND VERGÜNSTIGTE KARTEN -- Staatsoper Stuttgart in der Saison 2025/2026

Als erste Neuproduktion zeigt die Staatsoper Stuttgart "I Did It My Way" am 26. September 2026 in Kooperation mit der Ruhrtriennale. Auf Basis der Musik Frank Sinatras und Nina Simones erzählen Lars…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATMENDE SKULPTUREN -- Stuttgarter Ballett in der Saison 2025/2026

Tänzerische Vielfalt wird großgeschrieben! "Oh Dear" von Fabio Adorisio, Choreograf und Solist des Stuttgarter Balletts, beschäftigt sich mit der unheimlichen Welt von Franz Kafka. Inspiriert vor…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHAUSPIEL VON PETER WEISS IM LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG - die nächste Saison im Schauspiel Stuttgart

Ein interessantes Programm mit ungewöhnlichen Spielorten bietet das Schauspiel Stuttgart in der nächsten Saison an.  

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche