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„Starke Stücke“ vom 57. Berliner Theatertreffen / 3sat-Preis für Regisseur Alexander Giesche

27. April, 1. bis 9. Mai 2020

Der Theaterregisseur Alexander Giesche erhält den mit 10.000 Euro dotierten 3sat-Preis für seine Inszenierung „Der Mensch erscheint im Holozän“ am Schauspielhaus Zürich. Da das 57. Berliner Theatertreffen wegen der Corona-Krise nicht stattfinden kann, wird die Preisverleihung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. 3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau gratuliert Alexander Giesche bereits heute (27. April 2020) in einer Videobotschaft.

 

Copyright: Zoé Aubry

Die Begründung der 3sat-Jury: „Alexander Giesche legt mit ‚Der Mensch erscheint im Holozän‘ die erste große Inszenierung zum Thema Klimawandel vor. Für Max Frischs Erzählung aus dem Jahr 1979 erschließt er eine neue Lesart, nach der ein lokales Unwetter (das parabelhaft für die Gebrechlichkeit und Vergänglichkeit des Protagonisten steht) als planetares Ereignis wahrnehmbar wird. Giesches unaufdringlicher Inszenierungsgestus, seine irisierenden, visuell beeindruckenden Bilder zwischen Fernsehrauschen und Club-Atmosphäre bringen eine meditative Tonlage ins Spiel, die am Theater noch selten ist. Sie eröffnet Denkräume ohne moralischen Imperativ, indes mit wuchtiger Wirkung. So könnte die Zukunft klingen“. Der Jury gehören Margarete Affenzeller (Theaterkritikerin und Mitglied der Theatertreffen-Jury), Yvonne Büdenhölzer (Leiterin des Theatertreffens) und Wolfgang Horn (ZDF-Redaktion Musik und Theater) an.

Seit 1997 vergibt 3sat als Medienpartner des Berliner Theatertreffens jährlich den 3sat-Preis für eine künstlerisch innovative Leistung an eine*n oder mehrere Künstler*innen aus dem Kreis der eingeladenen Ensembles. Bisherige Preisträger*innen waren u. a. Herbert Fritsch, Sandra Hüller, Susanne Kennedy, Wiebke Puls, Milo Rau, Christoph Schlingensief und zuletzt Ersan Mondtag.

***

3sat zeigt drei „Starke Stücke“ vom Theatertreffen 2020
Im Rahmen seiner Reihe „Starke Stücke“ zeigt 3sat als Medienpartner drei zum Theatertreffen 2020 eingeladene Inszenierungen in seinem Programm: „Hamlet“ in der Regie von Johan Simons am Schauspielhaus Bochum am Samstag, 2. Mai 2020, um 20:15 Uhr; „Anatomie eines Suizids“ in der Regie von Katie Mitchell am Schauspielhaus Hamburg und Anne Lenks Inszenierung „Der Menschenfeind“ am Deutschen Theater Berlin sind voraussichtlich im Herbst zu sehen, da sie aktuell noch nicht aufgezeichnet werden konnten.

In der 3sat-Mediathek sind außerdem zwei Inszenierungen der 10er-Auswahl vom vergangenen Jahr abrufbar: Anna Bergmanns „Persona“-Inszenierung am Deutschen Theater Berlin und „Tartuffe oder das Schwein der Weisen“ in der Regie von Claudia Bauer am Theater Basel.

Die 3sat-Aufzeichnung der „Hamlet“-Inszenierung mit Sandra Hüller in der Hauptrolle ist auch zum Auftakt des virtuellen Theatertreffens zu sehen: Vom 1. bis 9. Mai präsentieren die Berliner Festspiele auf der Online-Plattform „Berliner Festspiele on Demand“ an neun Tagen eine virtuelle Special Edition. Die Aufzeichnung steht bereits ab 1. Mai um 20:00 Uhr in der 3sat-Mediathek zum Abruf bereit und wird am 2. Mai um 20:15 Uhr im 3sat-TV-Programm gesendet, erstmalig mit einer Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen und Untertiteln für taube und schwerhörige Menschen

„Starke Stücke“ im Streaming: Im Rahmen einer aktuellen Kooperation stellt 3sat Theatern die Aufzeichnungen ihrer „Theatertreffen“-Inszenierungen aus den vergangenen Jahren für deren Websites zur Verfügung. Somit können die Inszenierungen aus der 3sat-Reihe „Starke Stücke“ Teil der umfangreichen digitalen Spielpläne auf den Websites der jeweiligen Theater werden, um während der Corona-bedingten Schließungen ein Streaming-Angebot von Theateraufzeichnungen aus den Archiven zu ermöglichen.
Zur Chronik 3sat-Aufzeichnungen

 

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