Die Geschichte eines kleinen, überwiegend jüdisch besiedelten Dorfes aus dem zaristischen Russland mit dem Milchmann Tewje und seiner Familie im
Mittelpunkt, mit Pogromen, Polizeiterror und Vertreibung als Handlungselementen und das alles im Gewande des Musicals? Noch nach der erfolgreichen New Yorker Uraufführung 1964 war das ein Stoff für Streitgespräche, und außer Joseph Stein, der die Idee hatte, glaubten nur wenige an den Welterfolg, der sich bald einstellte: nach nicht einmal zehn Jahren hatten vierzig Millionen Zuschauer in sechsunddreißig Ländern dies Musical erlebt. In Berlin war es Walter Felsensteins prägende Inszenierung, die das Stück bekannt machte.