Der Besitz einer Kamera macht den Menschen zum Voyeur. Er ist Herr der Lage. Das Fotografieren schafft eine chronisch voyeuristische Beziehung zur Welt und verleiht Ereignissen Bedeutung. Der Besitz einer Kamera kann eine Art von Wollust wecken. Dahinter verbergen sich die Macht und der Schmerz des Unbeteiligtseins.
Die Fotosüchtigen treffen sich in einem von Bildern überfluteten Mikrokosmos. Sie wollen das Neue und suchen verzweifelt danach. Sie finden, was sie nicht gesucht haben, suchen weiter, sind unersättlich. Rasend versuchen sie ihrer Einsamkeit zu entfliehen, um der Welt mitzuteilen, dass auch sie an ihr teilnehmen. Sie produzieren Bilder, um mit ihnen die Welt zu verändern und sie durch ihre Anteilnahme umzuformen. Doch sie bleiben mit ihren Ängsten, ihren Sorgen und mit ihrer Reue allein in ihrem bilderreichen Mikrokosmos.
Obwohl die Kamera eine Beobachtungsstation ist, ist der Akt des Fotografierens mehr als nur passives Beobachten. Ähnlich dem sexuellen Voyeurismus ist er eine Form der Zustimmung, des manchmal schweigenden, häufig aber deutlich geäußerten Einverständnisses damit, dass alles, was gerade geschieht, weiter geschehen soll. Fotografieren bedeutet an den Dingen, wie sie nun einmal sind, interessiert zu sein, daran, dass ihr status quo unverändert bleibt (wenigstens so lange, wie man zu einer »guten« Aufnahme braucht). Susan Sontag
Der Choreograf und Tänzer José Antonio Toimil studierte zeitgenössischen Tanz an der Folkwang-Hochschule in Essen. Er tanzte über Jahre in Produktionen der Compagnie Manuel Quero und arbeitete u.a. mit Einar Schleef, Ismael Ivo, Urs Dietrich, Helge Letonja, Anna Konjetzky und Yehuda Almagor. 2011 gründete er The Kinetics Dance Company.
Tanz & Schauspiel Robert van den Dolder, Ariella Hirshfeld, José Antonio Roque Toimil und Jane Saks
Fotografie Diego Castellano Cano, Therese Giemza, Wolfgang Ikert, Jane Saks
Inszenierung José Antonio Roque Toimil
Bühne José Antonio Roque Toimil, Jane Saks
Kostüm Therese Giemza, Jane Saks
Musik ACDC, Johann Sebastian Bach, Giulio Caccini, Ray Charles, Maurice Duruflé, Ben Klock
Texte von Diane Arbus, Henri Cartier Bresson, Wassily Kandinsky, Roland Schmid-Palesky
Ticketreservierungen unter: 030- 343 912 (AB) oder karten@theater-aufbau-kreuzberg.de
Theater Aufbau Kreuzberg im Aufbau Haus | Prinzenstraße 85 F | 10969 Berlin | U-Bhf Moritzplatz
Eine Produktion von The Kinetics Dance Company in Kooperation mit Tak e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Kanzlei Tilo Siewer und Shing Gi Tai Kai (Carlos Molina).
Weitere Aufführungen am 1. und 2. Februar 2013 sowie am 14.-16. März 2013 , jeweils 20 Uhr
Im TAK (Theater Aufbau Kreuzberg)