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Theater Chur: CHANTA, O UNDA - SINGE, OH WELLE

URAUFFÜHRUNG Fr 26. Oktober 2012 20 Uhr. -----

Das Festival «Welt in Chur» eröffnet die Theatersaison 2012/13 mit Fernweh und Heimattönen: In «Chanta, o unda» von Fortunat Frölich und Sarah Derendinger treffen ein rätoromanischer und ein marokkanischer Chor aufeinander. Konzertant war das Projekt bereits in Rabat, Lörrach und Zürich zu hören. Für das Theater Chur wird es nun als Eröffnungsproduktion in Szene gesetzt.

Zwei Lieder über Flüsse liegen der interkulturellen Komposition von Fortunat Frölich zu Grunde. Ein Lied über den im Engadin entspringenden Inn des rätoromanischen Komponisten Armon Cantieni und ein Lied über den bei Rabat in den Atlantik mündenden Bou Regreg des marokkanischen Komponisten Houcine Slaoui. Die Flüsse dienen als Sinnbild für den Grundgedanken des interkulturellen Projektes: So wie die Menschen überall auf der Welt in ihrer Grundsubstanz dieselben sind, so ist es auch das Wasser in allen Teilen der Erde. So wie die Menschen sich in ihrer kulturellen Ausprägung unterscheiden, so durchfliessen auch die Flüsse sehr unterschiedliche Landschaften und Besiedlungen.

Der Bündner Komponist und Dirigent Fortunat Frölich hat bereits mehrfach in Marokko gearbeitet und sucht in seinen Kompositionen immer nach den Möglichkeiten, den Kontrast darzustellen. Wenn er sich nun daran wagt, die verschiedenen Kulturen in einer Komposition enger zu verbinden, achtet er darauf, dass die jeweilige Identität nicht verloren geht.

«Chanta, o unda» (Singe, oh Welle) wurde nach gemeinsamen Proben des rätoromanischen und des marokkanischen Chors am «Festival Mawazine» in Rabat, am Stimmenfestival Lörrach sowie am Zürcher Theaterspektakel konzertant uraufgeführt. Für die Saisoneröffnung im Theater Chur wird die Filmregisseurin Sarah Derendinger das Konzert mit ihren für RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha

gedrehten Dokumentaraufnahmen der Flusslandschaften in Marokko und im Engadin

und den gemeinsamen Proben in Marokko szenisch umsetzen.

Der Engadiner Komponist Armon Cantieni und sein marokkanischer Berufskollege Houcine Slaoui sind sich zeitlebens wahrscheinlich nie begegnet, obwohl beide in Paris gewirkt haben. Beide haben die Volksmusik ihrer Heimat wesentlich mitgeprägt und beide haben ein Lied über einen Fluss komponiert. Houcine Slaoui besingt den Fluss seiner Heimatstadt Salé. Armon Cantieni hat ein Chorwerk dem heimatlichen Inn gewidmet. Fortunat Frölich bringt in seinem Liederzyklus «annahrani / ils duos flüms» nicht nur diese beiden Werke zusammen. Das einstimmige marokkanische

Volkslied verbindet sich mit europäischer Polyphonie, orientalische Rhythmik trifft auf abendländische Agogik – zwei Kulturen begegnen sich.

Mit: choR inteR kultuR, Choeur du Maroc

Musiker: Rachid Zeroual (Nay), Najib Gouddar (Violon), Noureddine Chniqir (Oud),

Samir Essahbi (Percussion)

Leitung Choeur du Maroc: Sanae El Amri

Musikalische Gesamtleitung: Fortunat Frölich

Filmregie/Video-Installation: Sarah Derendinger

Produktion: Verein chanta o unda

Koproduktion: MAROC CULTURES, Theater Chur, Teatro Sociale Bellinzona

Patronat: Schweizer Botschaft in Marokko

Medien-/Filmpartner: Mira Film GmbH, Schweizer Fernsehen SF, RTR –

Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, Magazin Musik & Theater

Weitere Aufführungen:

So 28. Okt. 2012 Teatro Sociale Bellinzona

Mo 29. Okt. 2012 Gymnasium Klosters Disentis/Mustér

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