Lücken, Fehlendes, Unzureichendes: In den Texten von Laura de Weck stoßen die Figuren immer wieder an die Grenzen ihrer Sprache, sehen sich außerstande, ihre Gefühle oder Gedanken adäquat in Worte zu übersetzen. Da fehlen Satzteile und Ausdrücke, und oft sind schon die Gefühle und Gedanken selbst unvollständig oder lückenhaft.
Das Thema der Unvollständigkeit zieht sich als roter Faden durch die bisherigen Theaterabende von Thom Luz, durch missglückte Polarexpeditionen, lückenhafte Polizeirapporte, gescheiterte Utopien oder fragmentierte Identitäten. In Oldenburg war vor zwei Jahren seine Auseinandersetzung mit Horst Janssen Zu zweit bin ich eine Katastrophe zu sehen.
In ihrem ersten gemeinsamen Projekt führen Laura de Weck und Thom Luz ihre Suche nun gemeinsam fort. Auf der Bühne ist ein Team von Spezialisten mit dem Aufspüren und Archivieren von weißen Flecken beschäftigt, kann das Theater doch alle nur erdenklichen, zwischenmenschlichen Gefühlskonstellationen künstlich herstellen, wiederholen und in Zeitlupe ablaufen lassen: Wo und unter welchen Umständen versagt die Sprache? Wo verrät die Konstruktion der Worte mehr über ihren Inhalt als ihre Bedeutung? In welchen Lebenslagen versagt sie ständig? Welche scheinbar festen Strukturen brechen im theatralen Härtetest ein?
Inszenierung: Thom Luz;
Ausstattung: Lisa Maline Busse;
Musik: Mathias Weibel
Dramaturgie: Jörg Vorhaben
Mit: Sarah Bauerett, Hanna Franck, Caroline Nagel; Eike Jon Ahrens; Vincent Doddema
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Weitere Vorstellungen: Mi 25. September; Fr 4., Do 10., Sa 12. Oktober