Gunnars Vater hatte die Idee mit dem Namen, damit Gunnar „einmal groß und stark“ wird. Aber wie soll man „groß und stark“ werden, wenn einen die Wirklichkeit permanent an der Entwicklung
hindert? Also flüchtet sich Gunnar mehr und mehr in seine Phantasie, in der er der Held ist
– und alle anderen besiegt.
Doch womit Gunnar nicht rechnet, ist, dass wir tatsächlich in einer Welt wohnen, die voll von Wundern ist. Denn ist es nicht ein Wunder, dass dem alten Kleiderschrank in Gunnars Zimmer eines Nachts ein ausgemachter zeitreisender Pirat entsteigt? Noch dazu einer, der von einem ominösen „Wächter der Zeit“ verfolgt wird? Sogar der Name des Piraten klingt schon nach Abenteuer: Capitano Barométro Labradór Orígano Ortopédico Drammatizánte, kurz: Captain B.L.O.O.D.
Und welch größere Verlockung könnte das Leben bieten, als mit Hilfe der von Captain B.L.O.O.D. gestohlenen Zeit-Kugel in die unterschiedlichsten Epochen der Geschichte zu reisen? Dumm nur, dass man nicht genau steuern kann, in welchem Zeitalter man ankommt…
Thomas Birkmeir, Autor, Regisseur und Schauspieler, wurde 1964 in Bayern geboren. Nach dem Studium der Pädagogik, Psychologie und Philosophie in München studierte er am Max Reinhardt Seminar in Wien Regie. Er arbeitete zunächst als Assistent und Schauspieler am Burgtheater. Danach inszenierte er unter anderem am Theater in der Josefstadt, am Volkstheater und an der Wiener Staatsoper, an diversen Staatstheatern u. a. in Hannover, Dresden und München sowie am Schlossparktheater Berlin, wo er als Oberspielleiter tätig war.
Seine Stücke erfuhren in den letzten Jahren zahlreiche Aufführungen im deutschen Sprachraum und darüber hinaus. Seit der Saison 2002/03 hat Thomas Birkmeir die Künstlerische Leitung des Theaters der Jugend inne und zeichnet für die Regie vieler erfolgreicher Produktionen wie z. B. „Das Herz eines Boxers“, „Der geheime Garten“, „Das Mädchen am Ende der Straße“, „Komödie der Irrungen“ oder „Wie man unsterblich wird“ verantwortlich. Neben seiner Tätigkeit am Theater der Jugend arbeitet er u. a. auch am Volkstheater Wien („Harold und Maude“ – „Dorothea-Neff-Preis“ für die „Beste Regieleistung in der Spielzeit 2010/2011“). Im November 2015 inszenierte er für das Bayrische Staatsschauspiel am Residenztheater München seine Fassung von Carlo Collodis „Pinocchio“. Zuletzt zeigte das Theater im Zentrum seine Inszenierung der Bühnenfassung von Wolfgang Herrndorfs Jugendbestseller „Tschick“. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt Thomas Birkmeir im November 2013 den Nestroy-Preis in der Kategorie „Spezialpreis“ für „10 Jahre innovatives, zeitgemäßes Kinder- und Jugendtheater“.
Regie: Thomas Birkmeir
Bühne: Hans Kudlich
Kostüme: Irmgard Kersting
Weitere Vorstellungen bis 25. Juni 2016
ab 6 Jahren