Somit leben wir nach Platons Überzeugung in einer Welt aus Abbildern, die für uns die Realität bedeuten. Im digitalen Zeitalter hat sich die Anzahl der Abbilder, von denen wir umgeben sind, ins Unendliche potenziert. Die unterschiedlichen Medien und Kommunikationshilfen unserer Zeit ermöglichen uns durch einen Mausklick, Abbilder von uns selbst zu produzieren und in Umlauf zu bringen. Somit erscheint unser »wahrer Kern« zersplittert in Tausenden von Fotos, Internet-Profilen, SMS-Texten, E-Mails, Blogs, Videos und Chat- Unterhaltungen.
Einerseits versuchen wir, unser Image in der Medienwelt zu kontrollieren, zu pflegen und sogar immer wieder neu zu erfinden. Andererseits gerät dieses Image mehr und mehr außer Kontrolle, da sich die Daten im unendlichen Netz verlieren. So bleibt Platons Frage nach der Wahrheit, nach der Kern-Realität, die gleiche. Ist die Welt der Medien die, die uns eine neue Identität, Ruhm oder gar Glück verheißt? Oder ist es nur eine Schein- und Schattenwelt, die wir immer wieder aufs Neue produzieren?
Choreograph Gregor Zöllig geht in seinem Tanzstück der Frage nach, ob wir mit Hilfe der heutigen virtuellen Welten tatsächlich unseren Lebensträumen näher kommen oder ob wir nicht doch eher auf die große Illusions-Maschinerie hereinfallen und uns zu Lebenslügen verführen
lassen.
Choreographie Gregor Zöllig in Zusammenarbeit mit den Tänzern Bühne und Kostüme Hank Irwin Kittel Dramaturgie Diether Schlicker
Mit Gianni Cuccaro, Anna Eriksson, Dirk Kazmierczak, Adrian Look, Tiago Manquinho, Kristin Mente, Wilson Mosquera Suarez, Brigitte Uray, Simon Wiersma, Elvira Zuñiga
31.03.2012, 19:30
11.04.2012, 20:00