Doch als der Zeichner und seine Frau dort ankommen, müssen sie erkennen, dass ihre neue Heimat etliche skurrile bis beunruhigende Überraschungen für sie bereithält. Die Frau zerbricht schließlich an den merkwürdigen Vorgängen in dem rätselhaften Land. Ihr Mann muss erkennen, dass auch Patera, der doch in diesem Reich herrscht, nicht helfen kann oder will. Der Zeichner wird schließlich Zeuge, wie das Traumland in einem apokalyptischen Strudel aus politischen Umwälzungen, Gier, grenzenlosem Exzess und sich Bahn brechender, archaischer Naturkräfte hinabgerissen wird.
"Die andere Seite" erzählt von einer Fahrt in ein merkwürdiges Reich zwischen den Realitäten. Schon bei Kubin scheint die Traumstadt ein in sich geschlossenes System zu sein, das nach ganz eigenen Regeln funktioniert. Und so greifen Regisseur Stephan Suschke und Bühnenbildner Momme Röhrbein für ihre Uraufführungsinszenierung auf die Metapher des Lebens im Hotel zurück. Man erlebt Menschen, die unterwegs sind, und nie wirklich ankommen; die sich in diesem Zwischenreich "Hotel" versuchen einzurichten, aber doch immer wieder durch die Verunsicherungen des Lebens an die Grenzen ihrer Existenz geführt werden.
„Die andere Seite“ gilt als ein Schlüsselwerk der fantastischen, modernen Literatur und hat mit ihren bizarren Szenarien maßgeblich auch einen Franz Kafka beeinflusst.
Michael Obst ist einer der führenden Vertreter elektronischer Musik. Auch in seiner Oper "Die andere Seite", zu der Intendant Hermann Schneider das Libretto verfasste, elektronische Klänge eine große Rolle spielen.
Libretto von Hermann Schneider nach dem fantastischen Roman von Alfred Kubin (1909)
Produktion im Rahmen des Endspiel-Projektes der Diözese Würzburg
Musikalische Leitung: Jonathan Seers
Inszenierung: Stephan Suschke
Bühne: Momme Röhrbein
Kostüme: Hella Bünte
Video: Christian Bohnerwitz
Choreografie: Anna Vita
Choreinstudierung: Markus Popp
Dramaturgie: Christoph Blitt
Zeichner: Dietrich Volle a.G.
Seine Frau: Silke Evers
Patera, auch: Giovanni Battista, ein Affe /
Passant / Ein Stubenmädchen: Denis Lakey a.G.
Verkäufer / Wirt: Johan F. Kirsten
Ein Kleiner Herr / Amtsperson: Nicholas Shannon
Friseur / Arzt: Joachim Goltz
Gast / Zoologe: Martin Platz a.G.
Melitta: Sonja Koppelhuber
Herkules Bell, ein Amerikaner: Christian Taubenheim
Schachspieler 1: Paul Henrik Schulte
Schachspieler 2: David Hieronimi
Stimme (Off voice): Christian Manuel Oliveira
Opernchor und Ballett des Mainfranken Theaters Würzburg
Philharmonisches Orchester Würzburg
Vorstellungen:
15.00 Uhr: 31.10.
19.30 Uhr: 25.09./ 10.10./ 24.10./ 05.11./ 12.11./ 10.12./ 21.12.