Dort herrschen eigene Gesetze, die sie mit wilder Entschlossenheit bricht. Sascha ist nach der Ermordung ihrer Mutter durch ihren Stiefvater Vadim vor allem mit einem ausgestattet: Wut! Wut auf die Mutter, die Männer, das elende Russenghetto. Wut auf sich selbst. Um die drei Geschwister kümmert sich Maria, eine Cousine Vadims, die auch nach zwei Jahren nicht mehr als ein paar Brocken Deutsch spricht. Sascha gibt sich als kühle Analytikerin der Situation und als Ersatzmutter für Anton und Alissa, doch eigentlich ist vor allem sie es, die Pflege und Fürsorge nötig hat. Als rettende Macht tritt die Liebe – wenn auch in einer etwas komplizierteren Version – in ihr Leben.
Nachdem Sascha den Zeitungsredakteur Volker Trebur kennengelernt hat, entspinnt sich ein merkwürdiges Dreiecksverhältnis, weil Sascha sich mit Volkers 16-jährigem Sohn Felix einlässt, aber eigentlich doch den alleinerziehenden Vater meint. Sascha gewinnt im Laufe der Zeit Klarheit über ihre Beziehung zur Mutter, die nicht mehr nur Heilige oder Verdammte ist. Als Sascha erfährt, dass Vadim sich im Gefängnis das Leben genommen hat, gerät sie in eine existentielle Krise.
Jugendliche Laien mit russischem Migrationshintergrund und die beiden Schauspieler Ruth Meyer und Matthias Neukirch erarbeiten in der Regie von Annette Kuss Alina Bronskys bekannten Roman „Scherbenpark“ und erzählen gemeinsam von der Parallelwelt „Aussiedler- Ghetto“ und von der Erfahrung der (Selbst-)Entfremdung.
Gefördert im Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung
Mit freundlicher Unterstützung der DT-Freunde
Kooperation mit dem Victor-Klemperer-Kolleg Berlin
Regie Annette Kuß
Bühne und Kostüme Sigi Colpe
Video Jürgen Salzmann
Dramaturgie Barbara Kantel
Katarina Dmitrieva, Tatjana Eurich, Nicolas Farah, Andreas Knodel, Paul Mandalka, Ruth Meyer, Matthias Neukirch, Varya Popovkina, Vassilissa Reznikoff, Ilja Sorokin, Diana Zolotarova