Trotz all diesen Varianten des so anrührenden wie universellen Stoffs ruft er doch immer ähnliche Erwartungen hervor. Aber Stijn Celis, der für das Semperoper Ballett Prokofjews »Romeo und Julia« neu choreografiert, interessiert nicht die Renaissance-Welt der Entstehungszeit des Dramas, sondern dessen Bedeutung und Aussagekraft für die heutigen Verhältnisse. Und so beschäftigt er sich mit den Traumata der beiden verfeindeten Familien, mit der Perspektivlosigkeit von Jugendlichen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, mit Julias Versuch, Unabhängigkeit von ihrem Clan zu erlangen und ihre Rolle zu finden, und natürlich mit der Ausweglosigkeit einer Liebe, die von einer Gesellschaft nicht gewollt und deren Angriffen ausgesetzt ist.
Musikalische Leitung: Paul Connelly
Choreografie: Stijn Celis
Musik: Sergej Prokofjew
Bühne & Licht: Jan Versweyveld
Kostüme: Catherine Voeffray
Dramaturgie: Stefan Ulrich
Semperoper Ballett
NDR Radiophilharmonie (2012/13)
Sächsische Staatskapelle Dresden (2013/14)
Weitere Vorstellungen finden am 23., 26., 29. und 31. (14 und 19.30 Uhr) März statt.