Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: Sturmhöhe / Ballett / StadtTheater BernUraufführung: Sturmhöhe / Ballett / StadtTheater BernUraufführung: Sturmhöhe...

Uraufführung: Sturmhöhe / Ballett / StadtTheater Bern

Premiere Samstag, 28. März, 19.30 Uhr

 

Cathy Marston und ihr Bern:Ballett zeigen als dritte Ballett-Premiere der Spielzeit eine Adaptation des weltberühmten Romans „Sturmhöhe“ von Emily Brontë.

 

Die Geschichte von Leidenschaft und sozialem Aufstieg, von Verweigerung, Stolz und Rache hat seit ihrem Erscheinen im Jahre 1847 Generationen von Künstlern, Schriftstellern, Filmemachern und Komponisten inspiriert.

 

Sturmhöhe heisst der von der Familie Earnshaw bewirtschaftete Gutshof auf einer Anhöhe im Hochmoor von Yorkshire. Dort wachsen das Findelkind Heathcliff und seine Stiefschwester Catherine Earnshaw auf. Als Jugendliche entbrennen sie in leidenschaftlicher Liebe zueinander. Doch die sozialen Differenzen lassen sie nicht zueinander kommen, und ihre uneingelöste Liebe zerstört letzten Endes die beiden Seelenverwandten und viele andere um sie herum.

 

Das Ballett ist keine genaue Adaptation des Klassikers von Emily Brontë, sondern eine tänzerische Umsetzung der Stimmung des Romans. Die von Dave Maric komponierte Musik wird auf der Bühne des Stadttheaters von Maric selber und dem Berner Kontrabassisten Mich Gerber live gespielt. Im Mai gastiert das Bern:Ballett mit dieser Produktion am Royal Opera House in London.

 

Sturmhöhe („Wuthering Heights“) ist ein Roman der englischen Schriftstellerin Emily Brontë (1818–1848). Das 1847 veröffentlichte Werk wurde vom viktorianischen Publikum weitgehend abgelehnt; heute gilt es als Klassiker der britischen Romanliteratur des 19. Jahrhundert. Er wurde in viele Sprachen übersetzt, und mehrmals verfilmt.

 

Schauplätze des Romans sind der von der Familie Earnshaw bewirtschaftete Gutshof Wuthering Heights, der auf einer windgepeitschten Anhöhe im Hochmoor von Yorkshire liegt, und das feudalere, im fruchtbaren Tal gelegene Herrenhaus Thrushcross Grange, das der Familie Linton gehört. Die Geschichte dieser beiden Familien wird über drei Generationen hinweg erzählt.

 

Die britische Autorin schuf eine Geschichte voller Leidenschaften, die im Kern durch die Beziehung der beiden Hauptprotagonisten Heathcliff und Catherine bestimmt wird: Heathcliff kommt als Findelkind in die Familie von Catherine auf den Hof Wuthering Heights. Er wächst als ihr Stiefbruder auf. Die beiden sind verbunden durch eine Seelenverwandtschaft. Doch als Catherine, nun erwachsen, einen anderen heiratet, verfolgt Heathcliff sie und ihre ganze Familie mit einer alles zerstörenden Rache...

 

Die Adaptation

 

Seit ihrem Erscheinen hat die emotionsgeladene Geschichte immer wieder Künstler auf vielfältige Art und Weise zu Neuem inspiriert. Cathy Marston, die Chefchoreographin des Bern:Ballett, lotet in ihrer Kreation das vielschichtige Beziehungsgeflecht mit tänzerischen Mitteln aus und nähert sich den Charakteren in ihrer eigenen, poetischen Sprache.

 

Der Schweizer Bühnenbildner Jann Messerli hat für sie eine karge Landschaft entworfen, die ideale Spielfläche für den Widerhall von Emotionen und Erinnerungen ist. Und der Komponist Dave Maric hat im Auftrag der Produktion eine emotionsgeladene Musik geschrieben, die auf der Bühne live gespielt wird.

 

Choreographie

 

Die Engländerin Cathy Marston (Choreographie) erhielt ihre Ausbildung zur Ballett-Tänzerin an der Royal Ballet Upper School. Anschliessend zog sie mit einem Engagement beim Zürich Ballett in die Schweiz. 1996 wechselte sie an das von Richard Wherlock geleitete Luzerner Ballett, und schliesslich verbrachte sie ein Jahr beim Berner Ballett. 2000 kehrte sie nach London zurück, um freiberuflich als Choreographin und Tänzerin zu arbeiten. In den folgenden Jahren choreographierte sie etwa für das Royal Ballet, das English National Ballet, das Ballett Basel, die Danza Contemporanea Cuba oder das Washington Ballett.

 

2002 wurde sie zur ersten künstlerischen Mitarbeiterin des Royal Opera House (ROH) berufen. Neben ihrer Tätigkeit als Tänzerin trat sie etwa bei der Henri Oguike Dance Company oder der Arc Dance Company auf und war die Blaue Fee im „Pinocchio“ am Royal Opera House. Sie entwarf vier Abendprogramme für das Linbury Theatre, darunter eine Adaption von Ibsens „Gespenster“ (Ghosts) sowie mehrere Einakter. Nach ihrer Zeit beim Royal Opera House gründete Cathy Marston ihre eigene Compagnie „The Cathy Marston Project“.

 

Seit August 2007 ist Cathy Marston Leiterin des Bern:Ballett am Stadttheater Bern, wo sie eigene Choreographien erarbeitet und Werke anderer Choreographen vorstellt. Daneben setzt sie ihre Arbeit im Ausland fort. 2008 etwa kreierte sie eine Adaptation des Dickens-Romans „A Tale of Two Cities“ für das britische Northern Ballet Theatre, das auf grosse Begeisterung stiess.

 

Anmerkungen zur Choreographie

 

Cathy Marston liess sich von den zentralen Figuren des Romans „Wuthering Heights“ von Emily Brontë inspirieren. Das Ballett ist keine genaue Adaptation des Klassikers: Marston beschäftigt sich mit der ersten Hälfte des Buches und hat zudem die Personenanzahl auf die fünf wichtigen Charaktere reduziert: Catherine Earnshaw, ihr eifersüchtiger Bruder Hindley, ihr Stiefbruder Heathcliff, ihr Ehemann Edgar und dessen Schwester Isabella. Im Ballett von Marston erscheinen Catherine und Heathcliff gleich mehrmals; Marston nutzt diese Vervielfachungen, um die Gedanken und Gefühle der Protagonisten wirksamer zeigen zu können.

 

Choreographie Cathy Marston

Musik Dave Maric

Bühne Jann Messerli

Kostüme Dorothee Brodrück

Licht Jacques Battocletti

 

Musiker Dave Maric (Electronics)

Mich Gerber (Kontrabass)

 

Tänzerinnen Paula Alonso, Martina Langmann, Emma Lewis,

Izumi Shuto, Jenny Tattersall, Hui-Chen Tsai

 

Tänzer Chien-Ming Chang, Erick Guillard, Erion Kruja,

Gary Marshall, Denis Puzanov, Ihsan Rustem

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 25 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑