Was bedeutet es, im Exil zu leben und arbeiten? Diese Frage und 2 Gedichte der Schriftstellerin Rose Ausländer (Niemand; Noch bist du da) sind Ausgangspunkt für die Arbeit des ukrainischen Regisseurs Oleg Melnichuk aus Czernowitz/Bukowina als Artist-in-residence im Sensemble.
Konzept und Regie: Oleg Melnichuk
mit Florian Fisch, Birgit Linner, Daniela Nering
Produktionsleitung: Gianna Formicone
In Kooperation mit Hoher Weg e.V. und dem Friedensbüro der Stadt Augsburg
Auch DO, 3. August, 20.30
Über das Artist-in-Residence-Projekt:
Zum dritten Mal ist ein Künstler aus einem Donau-Anrainerstaaten eingeladen, über mehrere Monate hinweg in Augsburg zum Thema „Konfliktpotenzial Religion und die Utopie des Friedens“ zu arbeiten. Einzige Vorgabe für die Kuratoren Sebastian Seidel und Anne Schuester vom Sensemble Theater: Der Artist in Residence 2017 sollte aus Czernowitz kommen. Czernowitz, im Norden der Bukowina in der Westukraine und ca. 16 Autostunden von Augsburg entfernt, verbindet mit Deutschland eine reiche deutschsprachige literarische Tradition, Rose Ausländer oder auch Paul Celan stammen von dort. Seit 20 Jahren gibt es zudem eine Partnerschaft zwischen dem Bezirk Schwaben und der Bukowina.
Auf Oleg Melnichuk fiel die Wahl, da er als Leiter des unabhängigen Theaterlabor Czernowitz innovativ und kritisch arbeitet, experimentiert und nach neuen Theaterformen und Ausdrucksmitteln sucht. 1975 in Czernowitz geboren, gründete Melnichuk nach verschiedenen Stationen in Kiew und Czernowitz als Theaterleiter und Schauspieler 2011 das Theaterlabor. Von Beginn kooperieren Melnichuk und sein Theaterlabor mit Theatern aus Polen, Tschechien, Ungarn und Österreich und präsentieren eigene Arbeiten auf internationalen Theaterfestivals wie z. B. dem Poesiefestival Meridian Czernowitz. Ziel ist es, künstlerisch Brücken zwischen Nationen, Ethnien und Religionen zu bauen.
Im Herbst 2017 / Frühjahr 2018 wird die Arbeit auf Ost-Europa-Tournee gehen und auf verschiedenen Festivals zu sehen sein.