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Volksbühne Berlin im Februar 2021: Digitalpremiere "Metamorphosen", Livestream-Premiere "Anthropos, Tyrann (Ödipus)" und Rosa Kollektiv

ab 04.02.2021

Bis mindestens Ostern bleiben die Theater geschlossen; darauf haben sich der Berliner Kultursenator Klaus Lederer und die Intendant*innen aufgrund der aktuellen Infektionslage bereits im Januar verständigt. Man kann nur hoffen, dass die Infektionszahlen sinken und dass ab April wieder vor Publikum gewpielt werden kann. Bis dahin gibt es weiter ein digitales Programm – gezeigt werden auch die neuen Stücke und Inszenierungen online.

Copyright: Volksbühne Berlin

In „Metamorphosen [overcoming mankind]“ beschäftigt sich Regisseurin Claudia Bauer mit den Verwandlungsgeschichten von Ovid. Gemeinsam mit dem Ensemble macht sie sich auf die Suche nach Erzählungen über das Menschsein und fragt, wie wir Zukunft anders als dystopisch denken können. Die Inszenierung konnte in der vergangenen Woche dank regelmäßiger Tests und erhöhter Vorsichtsmaßnahmen premierenreif gearbeitet werden. Da man aktuell nicht weiß, wann wdie Premiere im Großen Haus zeigen werden kann, produziert das Regieteam eine filmische Version der Inszenierung. Am 12. Februar ist die Digitalpremiere auf der Plattform Dringeblieben zu sehen. Der Videostream ist für 24 Stunden on-demand abrufbar.

Nur eine Woche später, am 19. Februar:  Livestream-Premiere von „Anthropos, Tyrann (Ödipus)“ nach Sophokles. Gemeinsam mit dem „Theater des Anthropozän“ – ein Projekt der Humboldt-Universität und des Alfred-Wegener-Instituts, das unter der Federführung von Dramaturg Frank Raddatz und Polar- und Meeresforscherin Antje Boetius Kunst und ökologische Themen verschränkt – steigen Regisseur Alexander Eisenach und das Ensemble in die Tiefen von Mythos und Erdgeschichte. Als digitales Theaterexperiment in 360° revitalisieren sie die Geschichte um den fluchbeladenen Ödipus im Zeichen gegenwärtiger Krisen. Die Livestream-Premiere ist um 19:30 Uhr auf unserer Website kostenfrei abrufbar. Auch ohne Extra-Equipment und VR-Brille können die Zuschauer*innen sämtliche Perspektiven im 360°-Raum erkunden und sich frei umschauen.

Darüber hinausgibt es im Februar zwei Repertoire-Stücke in extra fürs Videostreaming gearbeiteten Versionen. Mit der Tragödie „Die Orestie“ nach Aischylos nahm Schauspieldirektor Thorleifur Örn Arnarrson das Publikum zum Saisonauftakt Anfang Oktober mit auf eine bildmächtige Reise zu den Wurzeln der europäischen Kultur und Demokratie. Am 16. Februar wird die Inszenierung mit Johanna Bantzer als Klytaimnestra und Daniel Nerlich als Agamemnon auf der Plattform Dringeblieben gezeigt. Am 26. Februar dort „Mourning becomes Electra“ („Trauer muss Elektra tragen“) von Eugene O’Neill. Der Desillusionist des American Way of Life übersetzt darin die Atriden-Saga in eine Soap im historischen Gewand des späten 19. Jahrhunderts. In der Inszenierung von Pınar Karabulut, die in ihren Arbeiten regelmäßig auf starke Frauenfiguren setzt, ist Paula Kober in der Titelrolle zu sehen.

Bereits am Samstag (6. Februar) ist eine professionelle Video-Aufzeichnung von „Der Kaiser von Kalifornien“ zu sehen, ein „Western-Abenteuer, getrieben durch drei Jahrhunderte, geladen mit archetypischen Bildern und Figuren, mit mörderischen Goldgräbern, blauäugigen Hippies, smarten Silicon-Valley-Globalisten und sonstigen Kings of California“, wie Regisseur Alexander Eisenach das große Ensemblestück in einem Interview beschrieb.

Fortgesetzt wird im Februar auch die Web-Serie „Rosa Kollektiv Oder: Aktiviere dein inneres Proletariat“. Für die Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung versammeln Regisseur Christian Filips und Autorin Luise Meier im Vorfeld des 150. Geburtstags von Rosa Luxemburg am 5. März ein "Rosa Kollektiv". - Immer donnerstags gibt es eine neue Folge, die nächsten Termine sind: 04.02., 11.02., 18.02. und 25.02.

Auch Jakob Augstein lädt zu einer neuen Ausgabe der Reihe „2 um 8“ ein. Mit dem Soziologen Heinz Bude und der Autorin Karin Wieland spricht er über „Protest und Widerstand“. Ausgehend von dem von Bude und Wieland gemeinsam mit Bettina Munk geschriebenen Roman „Aufprall“, der das Kreuzberg der 1980er Jahre als Keimzelle für alternative Lebensentwürfe beschreibt, diskutieren sie am 22. Februar, worin sich heutige Aktivist*innen von denen der 80er Jahre unterscheiden und ob uns die Energie dieser Zeit ein Wegweiser in unserer pandemischen Gegenwart sein kann. - Abrufbar auf der Website der Volksbühne.

Übrigens: Auf „Volksbühne digital“ finden Sie eine Vorschau sowie ein Archiv des digitalen Programms.

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