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Das Theater Magdeburg beteiligt sich an Aktion »Flagge zeigen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus«

Kulminationspunkt 11. 12. 2021

Das Theater Magdeburg ist mit mehreren Projekten in das bundesweite Festjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« involviert. Am 11. Dezember 2021 erreicht das Jahr seinen Höhepunkt mit der Aktion »Flagge zeigen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus«. Zu diesem Anlass möchte das Theater auf das Wirken des deutsch-jüdischen Komponisten Eugen Engel hinweisen, dessen Oper »Grete Minde« am 13. 2. 2022 im Opernhaus seine Uraufführung feiert.

Copyright: Bild enes Davidsterns

Seit  1700  Jahren  leben  Jüdinnen  und  Juden  nachweislich  auf  deutschem  Territorium.  Am  11. Dezember  321 erlässt  der  römische  Kaiser  Konstantin  ein  Edikt,  das  festlegt,  dass  jüdische Menschen öffentliche Ämter bekleiden dürfen und sollen. An diesen wichtigen Punkt der deutsch-jüdischen  Geschichte  möchte  das  Festjahr  »1700  Jahre  jüdisches  Leben  in  Deutschland« (#2021JLID) erinnern. Verschiedene Vereine, Religionsgemeinschaften und Kultureinrichtungen – darunter das Theater Magdeburg – beteiligen sich mit Veranstaltungen und Projekten an diesem Jahr. Damit folgt das Theater seiner langen Tradition des Eintretens für Vielfalt in der Gesellschaft und gegen Antisemitismus.
 
Der 11. 12. 2021 bildet mit dem Tag »Flagge zeigen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus« den Kulminationspunkt. Auch am Opernhaus Magdeburg weht dann eine Flagge des Festjahres als Zeichen für jüdisches Leben in Deutschland.  Gleichzeitig bietet der Tag eine gute  Möglichkeit,  sich  mit  dem  Wirken  des  deutsch-jüdischen  Komponisten  Eugen  Engel  zu beschäftigen. Eine Auswahl seiner Lieder, dargeboten von Sänger*innen des Theaters
Magdeburg,  wird am 11. 12. 2021 ganztägig auf der Webseite gestreamt.

Die einzige Oper Eugen Engels, »Grete Minde«, feiert dann am 13. 2. 2022 ihre Uraufführung am Opernhaus Magdeburg.
Der Kaufmann komponierte das Werk um 1930, das Libretto nach der gleichnamigen literarischen Vorlage  von  Theodor  Fontane  stammt  vom  Magdeburger  Rundfunkpionier  und  Autor  Hans Bodenstedt.  Die  Oper konnte  durch  den  erstarkenden  Nationalsozialismus  seit  1933  nicht  mehr zur Aufführung gebracht werden. Engel wurde 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet, auch seine acht Geschwister überlebten die Shoa nicht. Engels Tochter gelang es, die handschriftliche Partitur  ins  Exil  in  die  USA  zu  retten,  dort  wurde  sie  von  den  Nachkommen  fast  80  Jahre
aufbewahrt. Über Umwege entdeckte Magdeburgs Generalmusikdirektorin Anna Skryleva 2019 die Partitur und war sofort überzeugt, dass das Werk repertoirefähig ist. Dem Theater Magdeburg ist es  ein  Anliegen,  dem  Komponisten  mit  der  Uraufführung  nachträglich  Gerechtigkeit  in  seiner Heimat widerfahren zu lassen.
 
Gleichzeitig organsiert das Theater Magdeburg einen Tag vor der Premiere – am 12. 2. 2022 – ein Symposium zur musikwissenschaftlichen Einordnung der Oper. Die Veranstaltung im Opernhaus richtet  sich  sowohl  an  das  interessierte  Opern-  als  auch  das  überregionale  Fachpublikum.  Eine weitere  Möglichkeit  zur  Vorbereitung  auf  den  Stoff  bietet  die  szenische  Lesung  »Grete  Minde« nach Theodor Fontane am Schauspielhaus Magdeburg. Sie steht am 21. 1. 2022 um 19.30 Uhr zum nächsten Mal auf dem Spielplan.  
 
Kontakt für weitere Informationen:  
Larissa Benz | Pressereferentin Theater Magdeburg  
Telefon +49 (0)391 40 490 4044 | +49 (0)178 21 627 06 | larissa.benz@theater-magdeburg.de  
 
Veranstaltungen am Theater Magdeburg im Rahmen des Festjahres »Jüdisches Leben
in Deutschland«
 
»Wo die Liebe endet, fangen Lieder an«
Lieder von Eugen Engel
Sa. 11. 12. 2021 online
 
Eugen Engels Oper »Grete Minde«  
Wiederentdeckung — Einordnung — Reflexion
Wissenschaftliches Symposium im Rahmen des Festjahres                                      
»#2021JLID — 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland«                                                       
Sa. 12. 2. 2022 10.00 - 18.00 Uhr Opernhaus
 
 Grete Minde
Oper in drei Akten von Eugen Engel
Libretto von Hans Bodenstedt nach Theodor Fontanes gleichnamiger Novelle  
Uraufführung  
  Premiere
So. 13. 2. 2022 18.00 Uhr Opernhaus Bühne

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