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Die neue Saison im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen: „Europa ist die Suche nach der schönsten aller Welten“

Unter dieses Motto stellen Generalintendant Michael Schulz und sein Team ihre erste Saison am Gelsenkirchener Theater. Entlehnt ist es dem Werk, von dem der Komponist nicht nur sagt, es sei eine Liebeserklärung an die europäische Musik, sondern in dem sich der Protagonist selbst auch auf eine Reise über die Kontinente und vor allem durch Europa begibt:

Leonard Bernsteins „Candide“. Zur Eröffnung am 12. Oktober 2008 inszeniert Gil Mehmert diese „American Operetta“ im Großen Haus. Und als „Opernreise“ gestaltet sich die gesamte Spielzeit selbst: nur fünf Tage später, am 17. Oktober 2008 geht es im Kleinen Haus in das Paris der „Edith Piaf“ (Inszenierung: Dirk Schattner), kurz darauf, am 26. Oktober 2008, wiederum im Großen Haus mit „Aida“ nach Ägypten und Äthiopien. Regie führt hier Roland Schwab. Am 22. November 2008 führt die Reise zurück an die europäische Mittelmeerküste nach St. Tropez, in die schillernde Welt von Travestie und Bühnenshows: „La Cage Aux Folles“ von Jerry Herman und Harvey Fierstein ist das Musical der kommenden Saison, das in der Inszenierung von Peter Hailer auf die Bühne des Großen Hauses kommen wird.

 

Nur einen Tag später, am 23. November 2008, kommt in der kleineren Spielstätte die Kinderoper „Herr Schnee“ zur Uraufführung, ein Musiktheater im Stile eines barocken Pasticchios und auch hier spielt das Reisen eine tragende Rolle: ein Schneemann wandert von Helsinki quer durch Europa bis nach Sizilien, um im ewigen Schnee des Ätnas unsterblich zu werden. Von dort aus geht es mit Benjamin Britten nach der Jahreswende am 24. Januar 2009 im Großen Haus weiter an die englische Küste in ein kleines Fischerdorf, in dem der Einzelgänger „Peter Grimes“ lebt (Inszenierung: Elisabeth Stöppler). Von einem der westlichsten Zipfel Europas führt dann Emmerich Kálman am 28. Februar 2009 im Großen Haus weit in den Südosten, auf den Balkan, auf dem „Die Herzogin von Chicago“ allerdings noch gar nicht heimisch ist (Regie: Gabriele Rech). Die nächste – aufgrund des Umbaus des Großen Hauses für die Saison 08.09 letzte – Station in dieser Spielstätte ist am 21. März 2009 ein konzertanter Abstecher in die biblische Vergangenheit zu Camille Saint-Saëns’ „Samson et Dalila“.

 

Anschließend sind am 19. April 2009 im Kleinen Haus gleich drei Stücke an einem Abend zu sehen, in denen der Moloch Großstadt thematisiert wird: „Großstadt-Triptychon“ mit Werken von Stefan Wolpe und Kurt Weill (Inszenierung: Michaela Dicu). Von dort geht die Reise weiter nach Karthago, ein Engländer, Henry Purcell, erzählt am 9. Mai 2009 im Kleinen Haus die Geschichte von „Dido and Aeneas“. Kombiniert wird dieses Stück mit „Miss Donnithorne's Maggot“ von Peter Maxwell Davies, der doppelte Opernabend wird inszeniert von MiR-Ballettdirektor Bernd Schindowski. Die lange Fahrt durch Europa und angrenzende Kontinente geht im MiR zu Ende am 6. und 7. Juni 2009 mit Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ (Regie: Elmar Gehlen) bevor im selben Monat die Region „Ruhrgebiet“ selbst erkundet wird: an der U-Bahnstation Eichbaum in Mühlheim an der Ruhr entsteht in Kooperation von raumlaborberlin, Schauspiel Essen, Ringlokschuppen Mülheim und Musiktheater im Revier Gelsenkirchen die „Eichbaum-Oper“, die als Opern-Dreiteiler von diesem besonderen Ort erzählen wird.

 

Das Ballett Schindowski startet mit der Wiederaufnahme seiner erfolgreichen Produktion „Nussknacker“ in der speziellen Adaption für Kinder und Jugendliche am 31. August 2008 im Kleinen Haus in die Spielzeit. Am 19. Dezember 2008 kommt im Großen Haus ein sehr berühmter Stoff auf die Bühne: „Giselle“ von Adolphe Adam bevor ab 7. Februar 2009 im Kleinen Haus „Verklärte Nacht“ zu sehen sein wird. Bernd Schindowski inszeniert und choreografiert zwei Werke von Arnold Schönberg, „Verklärte Nacht“ und „Erwartung“. Bereits im Frühjahr, am 28. März 2009, hat in der kommenden Saison die Neuauflage von „Heavy Music – Cool Love 2009“ im Kleinen Haus Premiere, diesmal unter dem Titel „Going West“.

 

Neun Sinfoniekonzerte der Neuen Philharmonie Westfalen sowie ein attraktives Rahmenprogramm, u.a. mit Film- und Jazzkonzerten, Foyerveranstaltungen, Filmtheater, Liederabenden und dem beliebten Musikbrunch runden die Saison 08.09 im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen ab.

 

Gemeinsam haben die Folkwang Hochschule Essen und das MiR das neue Opernstudio „Junges Ensemble am MiR“ gegründet. Im Rahmen des Opernstudios wird jungen Sängerinnen und Sängern des Studiengangs Gesang/Musiktheater der Folkwang Hochschule Essen ermöglicht, für eine Spielzeit als Ensemblemitglied in den laufenden Betrieb des Musiktheaters im Revier einzusteigen. Die jungen Studenten erhalten dabei Gelegenheit, in kleinen Partien bis hin zu Hauptrollen ihre Kunst zu erproben. Das MiR verspricht sich durch das Opernstudio neue und frische Impulse und möchte gleichzeitig junge begabte Nachwuchskünstler fördern.

 

 

 

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