Einzig Mariedl scheint noch einen Quell der Freude zu haben – einen äußerst fragwürdigen. Sie ist Putzfrau, ihre Spezialität: Toiletten, die sie auch ohne Gummihandschuhe reinigt und darin ein Gottesopfer, einen heiligen Akt zu vollziehen meint. Ein schonungsloser Blick auf drei verkorkste Leben in einem hoffnungslos trüben sozialen Umfeld. Auf drei Frauen, die sich gemeinsam in eine schönere Welt träumen wollen und daran scheitern. Ein skurriles, entlarvendes Stück über Mittelmäßigkeit, ungestillte Begierden und Größenwahn, das Werner Schwab, den Sprachkünstler des Drecks und der niederen Triebe, 1990 über Nacht berühmt machte.
Werner Schwab entlädt mit den PRÄSDIENTINNEN seine enorme Abneigung gegen das Kleinbürgertum, welches er als soziale, materielle und sexuelle Demütigung wahrnimmt. Seine deftige Sprache verpackt er in eine schöngeistige Kunstsprache und lässt den Zuschauer durch den Schmutz der Menschheit in die Wirklichkeit blicken.
Die Regisseurin Anne Bader absolvierte ein Studium der Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Hamburg. Neben dem Studium hospitierte und assistierte sie am Deutschen Schauspielhaus, am Thalia Theater und am Theater Neumarkt in Zürich. 2009 beendete sie ihr erstes Studium und inszenierte in Hamburg die Uraufführung IR OHNE UNS von Nino Haratischwili und das Stück KRIEG. STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER von Janne Teller. Von 2011 bis 2015 studierte Anne Bader Regie an der HfMT Hamburg. 2013 war sie Stipendiatin der Mannheimer Schillertage und beim Fast Forward Festival in Braunschweig. Anfang 2016 feierte am Jungen Schauspielhaus Hamburg ihre Inszenierung APATHISCH FÜR ANFÄNGER Premiere.
Inszenierung: Anne Bader
Ausstattung: Melanie Walter
Musik: Matthias Schubert
Dramaturgie: Michael Letmathe
Mitwirkende:
Regine Andratschke (Erna), Claudia Hübschmann (Grete), Natalja Joselewitsch (Mariedl)
Weitere Vorstellungen im März:
Dienstag, 08. März, 19.30 Uhr, U2
Samstag, 26. März, 19.30 Uhr U2