21. Februar bis 3. März 2014. -----
RICCARDO PRIMO
Oper von Georg Friedrich Händel
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
PREMIERE 21.02.14 19.00 GROSSES HAUS
Vorstellungen 23., 24., 26. & 27.2.14
ML Michael Hofstetter R Benjamin Lazar B Adeline Caron K Alain Blachot L Christoph Naillet MASKE Mathilde Benoussa EINSTUDIERUNG UND LEITUNG DER REZITATIVE Thomas Leininger D Bernd Feuchtner
Mit Franco Fagioli a. G. (Riccardo I.), Emily Hindrichs (Costanza), Lisandro Abadie a. G. (Isacio), Claire Lefilliâtre a. G. (Pulcheria), Nicholas Tamagna a. G. (Oronte), Andrew Finden (Berardo)
DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN, Statisterie des STAATSTHEATERS KARLSRUHE
Der französische Regisseur Benjamin Lazar entfaltet bei der selten gespielten Händel-Oper Riccardo Primo (Richard Löwenherz auf dem Kreuzzug), den Zauber der Barockbühne mit barocker Gestik und im Schein hunderter Kerzen auf prachtvolle Kostüme und faszinierende Dekorationen. Lazar, in Frankreich bereits ein Star seines Faches, und sein Team stellen sich damit zum ersten Mal in Deutschland vor. Die hohe musikalische Qualität garantiert der Dirigent Michael Hofstetter, der nach seinen großen Erfolgen mit Giulio Cesare, La Resurrezione und Ariodante zu den HÄNDEL-FESTSPIELEN zurückkehrt. Die Titelrolle verkörpert Franco Fagioli, einer der international gefeierten Countertenöre, der mit Karlsruhe eng verbunden ist.
FRANCO FAGIOLI – ARIEN FÜR CAFFARELLI
GALAKONZERT 24.11.13 19.00 GROSSES HAUS
DOZIERENDENKONZERT der INTERNATIONALEN HÄNDEL-AKADEMIE KARLSRUHE
20.2.14 20.00 SCHLOSS KARLSRUHE GARTENSAAL
BAROCKES GESAMTKUNSTWERK
Gesang, Tanz und Gestik in der Tragédie en musique
Symposium der INTERNATIONALEN HÄNDEL-AKADEMIE KARLSRUHE
21.2. & 22.2.14 14.00 – 18.00 SCHLOSS GOTTESAUE Genuit-Saal
Das Symposium befasst sich mit dem Zusammenwirken verschiedener Bühnenkünste in der französischen Barockoper.
CARAVAGGIOS ROM
Concerto Romano
22.2.14 20.00 ASAM-SAAL DES ETTLINGER SCHLOSSES
ÖKUMENISCHER FESTGOTTESDIENST
Kooperation mit der Händel-Gesellschaft Karlsruhe e. V.
23.2.14 10.30 EVANGELISCHE STADTKIRCHE AM MARKTPLATZ
Christian-Markus Raiser Orgel
ABSCHLUSSKONZERT
der INTERNATIONALEN HÄNDEL-AKADEMIE KARLSRUHE
23.2.14 17.00 SCHLOSS KARLSRUHE GARTENSAAL
HÄNDEL! ORGEL! KLAIS!
23.02.14 18.00 CHRISTUSKIRCHE AM MÜHLBURGER TOR
Was Händel alles nicht für die Orgel schrieb ... Ouvertüren, Konzerte, Chöre in Bearbeitungen und Paraphrasen
Carsten Wiebusch an der Klais-Orgel
KAMMERKONZERT EXTRA – GRENZGÄNGE
24.2.14 20.00 KLEINES HAUS
BADISCHE STAATSKAPELLE
3. SONDERKONZERT
FESTKONZERT DER DEUTSCHEN HÄNDEL-SOLISTEN
25.2.14 19.00 GROSSES HAUS
DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN
VOYAGE EN EUROPE
Barock-Ballett: Eine tänzerische Reise durch Europa
27.2.14 20.00 KLEINES HAUS
KONZEPT & CHOREOGRAFIE Marie-Geneviève Massé B Marie-Geneviève Massé & Jean-Marie Abplanalp
K Oliver Bériot LICHTDESIGN Carlos Perez CHOREOGRAFISCHE ASSISTENZ Marie Blaise
Les Folies Françoises
Compagnie de Danse L’Éventail
Patrick Cohën-Akenine Dirigent
Sie ist die Grande Dame des französischen Barocktanzes: Marie-Geneviève Massé hat für die Wiederbelebung des barocken Tanzstils das Gleiche geleistet wie Nikolaus Harnoncourt für die Neuentdeckung der musikalischen Aufführungspraxis jener uns fern gerückten Zeit. Ein Highlight der diesjährigen HÄNDEL-FESTSPIELE ist daher das Gastspiel der französischen Tanzcompagnie L’Éventail mit dem Programm Voyage en Europe.
Paris war seit Ludwig XIV. die Welthauptstadt, Französisch die Weltsprache und französische Kultur die Leitkultur. Ein Franzose war auch Noverre, der eine Zeitlang am Stuttgarter Hof tätig war und dort das deutsche Ballett aufbaute. Marie Geneviève Massé hat mit ihrer Tanzcompagnie L’Éventail vor Kurzem im Hoftheater von Versailles mit großem Erfolg zwei Ballette von Noverre rekonstruiert – ein großes tänzerisches, musikalisches und theatralisches Ereignis. Zu Noverres Zeiten sprach man noch von der „Belle Danse“. Wir kennen zwar auch den Begriff der Schönen Künste, der von den französischen „Belles Arts“ stammt, oder die Belletristik, die aus dem französischen Wort „Belles Lettres“ entstand. Und so nannte man in Frankreich die entwickelte Tanzkunst „Belle Danse“.
Die Reise durch Europa beginnt daher in Frankreich mit dem dort von den Tanzmeistern Louis Pécour und Feuillet im 17. und 18. Jahrhundert gepflegten Stil mit Auszügen aus Opéra-ballets von André Campra, André Cardinal Destouches und Jean-Baptiste Lully. Am französischen Hof bestimmte das Ballett jede Bewegung. Die Etikette spiegelt die Hierarchie des Hofes wider und „es ist die Tanzkunst, welche sie ins beste Licht rückt“ (Francine Lancelot). Der Musikwissenschaftler Philippe Beaussant sagt: „Der Tanz auf einem Hofball wurde als die vollkommenste Form angesehen, sich vor den Augen anderer zu präsentieren. Die gesamte Persönlichkeit wurde durch das Tanzen nach außen getragen, im Gegensatz zu den ballets, den Theatertänzen, wo man maskiert tanzte.“
Die englische Station der Reise entnimmt ihre Gestaltung der Musik von Henry Purcell, der ein geborener Dramatiker war – Rivalität, Eifersucht, Leichtsinn, Spott, all dies lässt sich auch im Tanz darstellen. Die deutsche Station zeigt mit der barocken Musik von Johann Rosenmüller, dass Romantik und Melancholie schon damals dem Nationalcharakter der Deutschen zugeschrieben wurden. Und das Ende der Reise kann natürlich nur der Karneval von Venedig sein, mit der quirligen Musik von Antonio Vivaldi! Die Maskerade wird zum Prinzip, der Schelm Pulcinella der Hauptakteur.
Marie-Geneviève Massé hat die alten Aufzeichnungen studiert und daraus recht genaue Kenntnis der barocken Tanzpraxis gewonnen. Doch sie verleugnet auch nicht, dass sie eine Künstlerin unserer Zeit ist und mit heutigen Augen auf das Barockzeitalter zurückblickt. In dieser Haltung hat sie diese Reise durch vier europäische Länder entworfen, bei der uns nicht nur Tanzstile, sondern auch kulturelle Grundhaltungen dieser Nationen begegnen, die damals noch nicht vom französischen Ballett dominiert wurden.
ROBERTA INVERNIZZI
CLEOPATRA – ARIEN FÜR HÄNDELS DIVEN
27.02.14 20.00 KONZERTHAUS
HANDEL WITH CARE
28.2.14 20.00 GROSSES HAUS
Musik aus Opern und Oratorien von Georg Friedrich Händel
MARIONETTENTHEATER: RINALDO
Oper von Georg Friedrich Händel
1.3.14 19.30 GROSSES HAUS
Vorstellungen 2., 3.3.14
ML Wolfgang Katschner
Mit Hagen Matzeit (Rinaldo), Olivia Vermeulen (Almirena), Aleksandra Zamojska (Armida), Yosemeh Adjei (Goffredo), Tobias Berndt (Argante), Götz Florian (Mago)
Lautten Compagney Berlin
Mailänder Marionettentheater Carlo Colla & Figli
Rinaldo ist nicht nur Händels erste Londoner Oper, sondern die erste speziell für London komponierte italienische Oper überhaupt. Der Plan des damaligen Operndirektors Aaron Hill, die italienische »opera seria« im Londoner Kunstleben zu etablieren, ging vollends auf. Rinaldo war eine Sensation und erlebte ab der Premiere am 24. Februar 1711 mehr Vorstellungen als jede andere Oper Händels zu seinen Lebzeiten. Doch was macht nun den Reiz des Werkes aus? Sind es die spektakulären Bühneneffekte, ist es die leidenschaftliche und brillante Musik oder vielmehr die geniale Kombination aus beidem?
Da Händel mit seinem Erstlingswerk beim Londoner Publikum sicher einen guten Eindruck hinterlassen wollte, sollte man annehmen, dass er bei der Konzeption und Komposition des Rinaldo mit besonderer Sorgfalt vorgegangen ist.
Tatsächlich bediente sich Händel einer Kompositionstechnik, die ihm auch bei späteren Werken und vor allem in reiferen Jahren immer wieder eine große Hilfe sein sollte: der Eigen-Entlehnung. Er nutzte also schon vorhandene, ältere Kompositionen und bediente sich wie aus einem Baukasten, um damit einzelne Teile oder manchmal sogar vollständige Opern aus bestehendem Material neu zu kreieren. Dabei waren notengetreue Übernahmen oder nur die Änderung des unterlegten Gesangstextes genauso üblich wie umfangreiche Veränderungen des ursprünglichen Materials. Schon eine Spielzeit später konnte das Werk beinahe beliebigen, meist pragmatisch bedingten Änderungen unterworfen werden. Händel selbst etwa bearbeitete Rinaldo für eine Wiederaufführung 1731 in einem Maße, dass das Werk teilweise nicht mehr wiederzuerkennen ist. Neue (bzw. neu entlehnte oder bearbeitete) Musik, bedingt durch den Wegfall oder die Stimmlagenänderungen einzelner Partien und ein komplett umgearbeiteter 3. Akt führten zu einer Version des Rinaldo, die mit dem Erstling von 1711 mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten hat. Nichtsdestotrotz fiele für Händel alles unter der Werküberschrift Rinaldo zusammen, und etwaige heutige Fragen, ob die Erst- oder die Letztfassung die »gültige« sei, haben im Kontext der Kompositionsgewohnheiten des 18. Jahrhunderts keine Existenzberechtigung.
ERMUNTERUNG ZUR FRÖHLICHKEIT
Kammerkonzert der DEUTSCHEN HÄNDEL-SOLISTEN
1.3.14 20.00 KLEINES HAUS
PREISTRÄGERKONZERT
des Händel-Jugendpreises der Händel-Gesellschaft Karlsruhe e. V.
2.3.14 11.00 KLEINES HAUS
2. JUGENDKONZERT –
EIN DEUTSCHER SUPERSTAR IN ENGLAND: GEORG FRIEDRICH HÄNDEL 12+
2.3.14 18.00 & 20.00 KLEINES HAUS
BADISCHE STAATSKAPELLE
DER MESSIAS
Oratorium von Georg Friedrich Händel
Benefizkonzert zugunsten der Händel-Festspiele Halle
Mit Unterstützung der Händel-Gesellschaft Karlsruhe e. V.
2.3.14 19.00 CHRISTUSKIRCHE AM MÜHLBURGER TOR