Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
" Les Vêpres siciliennes - Die Sizilianische Vesper” von Giuseppe Verdi - Bayerische Staatsoper München" Les Vêpres siciliennes - Die Sizilianische Vesper” von Giuseppe Verdi -..." Les Vêpres siciliennes...

" Les Vêpres siciliennes - Die Sizilianische Vesper” von Giuseppe Verdi - Bayerische Staatsoper München

Premiere am 11.3.2018, 18.00 Uhr, Nationaltheater

Wo bleibt die Liebe, wenn sie von zwei Seiten bedrängt wird – zum einen von der Politik, zum anderen von der Loyalität im Namen des Blutes? Und was, wenn beides auf schicksalhafte Weise unentwirrbar verknüpft ist? In seiner Grand Opéra Les Vêpres siciliennes geht Giuseppe Verdi schonungslos diesen Fragen nach und zeigt, wie die beiden Liebenden Hélène und Henri noch während des Läutens der Hochzeitsglocken aufgrund der unüberbrückbaren Feindschaft von Sizilianern und französischen Besatzern Opfer eines Massakers werden. Liebe entfaltet keine utopische Kraft. Und dennoch entwickelt Verdi mit seiner packenden Musik einen Sog, der den Zuschauer wie ein Krimi mitreißt.

Mit der „Sizilianischen Vesper” kommt ein Werk an die Bayerische Staatsoper zurück, das seit fast 50 Jahren nicht mehr auf dem Spielplan stand. 1969 wurde die Oper in italienischer Sprache aufgeführt, nun wird zum ersten Mal die französischsprachige Fassung an der Bayerischen Staatsoper gezeigt. Das Werk Les Vêpres siciliennes, das in Verdis mittlerer Schaffensperiode entstand, gehört zu den experimentierfreudigsten Dramen seines Œuvres und zu den herausragenden Pariser Opern der 1850er-Jahre. Dies zeigt sich u. a. in den formal innovativen Duetten, in denen sich Verdi als Meister der psychologischen Differenzierung und kompositorischen Nuance erweist.

Les Vêpres siciliennes spielt zur Zeit der Besetzung Siziliens durch Frankreich. Das historische Ereignis des sizilianischen Aufstands von 1282 wird in der Oper frei bearbeitet. Regisseur Antú Romero Nunes sieht das Stück als Versuchsanordnung dessen, was Menschen fähig sind zu tun. Giuseppe Verdi bildet eine Gesellschaft ab, die von Verrat und Unterdrückung dominiert wird. Diese Unterdrückung findet auf zwei Ebenen statt. In der ersten wird das sizilianische Volk von den französischen Besatzern unterdrückt. Auf der zweiten Ebene sind es die Frauen, die durch das kriegerische Umfeld der Männer unterdrückt werden. Die Frauen dienen lediglich zur Manifestation der männlichen Macht. Es ist eine düstere Welt, in der es schwer ist, Loyalität und Verbündete zu finden.

Musikalische Leitung
    Omer Meir Wellber
Inszenierung
    Antú Romero Nunes
Bühne
    Matthias Koch
Kostüme
    Victoria Behr
Choreographie
    Dustin Klein
Licht
    Michael Bauer
Dramaturgie
    Rainer Karlitschek
Chöre
    Stellario Fagone

Hélène
    Rachel Willis-Sørensen
Ninetta
    Helena Zubanovich
Henri
    Bryan Hymel
Guy de Montfort
    George Petean
Procida
    Erwin Schrott
Danieli
    Matthew Grills
Mainfroid
    Galeano Salas
Robert
    Callum Thorpe
Thibaut
    Long Long
Le Sire de Béthune
    Alexander Milev
Le Comte de Vaudemont
    Johannes Kammler

    Bayerisches Staatsorchester
    Chor der Bayerischen Staatsoper

SOL Dance Company (Leitung: Eyal Dadon)

Bild: Giuseppe Verdi

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SCHAUSPIEL VON PETER WEISS IM LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG - die nächste Saison im Schauspiel Stuttgart

Ein interessantes Programm mit ungewöhnlichen Spielorten bietet das Schauspiel Stuttgart in der nächsten Saison an.  

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER DER HEKTISCHEN STADT -- Festspiel-Finale "Strawinsky in Paris" bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

In der rasanten Choreografie von Jeroen Verbruggen zur Musik "An American in Paris" von George Gershwin sowie zu Aaron Coplands Musik mit Auszügen aus der "Billy the Kid"-Suite gewinnen die Straßen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche