Medea. Stimmen entstand als radikale Korrektur des gängigen Medea-Bildes. Erst seit Euripides, vorher nicht, ist sie die blutrünstige Furie, die ihre Kinder mordet. Christa Wolf fragt nach der Deutungshoheit über Historie – und danach, wessen Interesse es ist, die "wilde Frau" als Mörderin hinzustellen. Erstes Motiv aber sind für die Autorin die selbstzerstörerischen Tendenzen unserer abendländischen Zivilisation: Kolonialismus, Fremdenhass, Ausgrenzung. Wenn am Schluss das Volk aufgehetzt und blind vor Hass gegen die Fremde ist, bleibt Medea nur zu fragen: "Ist eine Welt zu denken, eine Zeit, in die ich passen könnte" – ein wütendes Fragen, ein Anrennen gegen Resignation, auf der Suche nach einem Neuanfang, nach neuen Werte-Hierarchien – nach der Zukunft.
Regie Tilmann Köhler
Bühne Karoly Risz
Kostüme Susanne Uhl, Henrike Huppertsberg
Musik Jörg-Martin Wagner
Licht Thomas Langguth
Dramaturgie Juliane Koepp
Maren Eggert
Medea
Edgar Eckert
Jason
Lisa Hrdina
Agameda
Helmut Mooshammer
Akamas
Thorsten Hierse
Leukon
Kathleen Morgeneyer
Glauke
Johanna Kolberg
Puppenspielerin
Michael Metzler
Live-Musik
Mit englischen Übertiteln
10. April 2018 19.30
Mit englischen Übertiteln
20. April 2018 20.00
Mit englischen Übertiteln
27. April 2018 20.00