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Minifestival zum 8. März im Theater Oberhausen

am 8. März 2018

Vor ziemlich genau 100 Jahren wurde in Deutschland die Einführung des Wahlrechts für Frauen beschlossen. Mit einem Minifestival zum Internationalen Frauentag 2018 feiern wir und blicken gleichzeitig nach vorne: auf die nächsten 100 Jahre. Denn wie steht es um die Verwirklichung der politischen Gleichberechtigung? Haben Frauen heute die gleichen Chancen wie Männer politische Ämter und Führungspositionen zu übernehmen?

 

Copyright: Katrin Ribbe

Die kürzlich veröffentlichte Statistik erschreckt: Mit 30,7 Prozent ist der Anteil von Frauen im neuen Bundestag 2017 nach 36,5 Prozent im Jahr 2013 noch hinter den Stand von 1998 zurückgefallen. Dennoch: Frauen machen Politik – unabhängig von Parteizugehörigkeit und Präferenzen. In Oberhausen lenkte Luise Albertz zwischen 1946 und 1979 insgesamt 25 Jahre lang als Oberbürgermeisterin die Geschicke der Stadt – seit 2005 regiert in Deutschland erstmals eine Kanzlerin, von 2010 bis 2017 in NRW eine Ministerpräsidentin. Dies geschieht definitiv nicht unkommentiert: Rückständigen Zuweisungen wie der Mutterrolle, denen Albertz (Mutter der Bedrängten) und Merkel (Mutti der Nation) – beide kinderlos – ausgesetzt sind, gelingt es nach wie vor, Popularität und Spott gleichzeitig auszulösen.

Mit vier künstlerischen Beiträgen in verschiedenen Räumen des Theaters sondieren wir die Lage. Der SAAL 2 wird ab 17:30 Uhr zum Festivalzentrum mit Empfang der Gleichstellungsstelle Oberhausen, Netzwerken und Wahlparty.

FESTIVALZENTRUM: EMPFANG, NETZWERKEN, WAHLPARTY
SAAL 2 ab 17:30 bis ca. 00:30 Uhr

MANIFEST FÜR EINEN FEMINISTISCHEN FÜHRUNGSSTIL
Workshop von und mit Frauen und Fiktion / STUDIO / 19 und 21 Uhr / ca. 90 Minuten
Arbeit oder Familie? Hierarchie oder Netzwerk? Pilot oder Pilotin? Quote oder Qualifikation? Oder oder Und? Was muss passieren, um die Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt endlich umzusetzen? Gibt es weiblichen Führungsstil? Und was ist dann männlicher Führungsstil? In diesem Workshop werden Kräfte und Gedanken gebündelt. Die Teilnehmer*innen werden gemeinsam ein Manifest für einen feministischen Führungsstil entwickeln, angeleitet vom Performance-Kollektiv Frauen und Fiktion.

HEAL THE WORLD OR DIE TRYING
Performance von Alex Alvina Chamberland / MÖBELFUNDUS / 19 und 21 Uhr / ca. 45 Minuten + Gespräch mit der Künstlerin
Wenn diese Performance ein Buch wäre, dann hätte das Buch ein pinkes Cover und einen blutigen Inhalt. Alex Alvina hat ein Stück entwickelt, in dem sie mit ihrem eigenen Zugang zu (Trans-)Weiblichkeit startet, um dann universeller zu werden: Es geht um Verletzlichkeit, Schönheit und das Bedürfnis nach Liebe. Sie setzt Text, Stimm-Experimente und Tanz ein. Heal the world or die trying ist im Jahr 2016 entstanden und heißt mit vollem Titel “Heal the world or die trying/Witches decide/My (trans)femininity/Danse Sacrale/No title only tidal wave“. Die Performance wurde u.a. im Schwulen Museum Berlin und beim Athens & Epidaurus Festival gezeigt.

AUFSTAND AUS DER KÜCHE: TEIL I_NEU_OB
Ein Reenactment-Projekt von Mareike Hantschel, Lucie Ortmann und Katrin Ribbe / POOL 19 und 21 Uhr, ca. 90 Minuten
Mit Aufstand aus der Küche begeben wir uns in die 1970er Jahre und erklären Fundstücke aus der feministischen Performancekunst zu Handwerkszeug, um die aktuelle Brisanz der Debatte rund um die Frauenbewegung zu verstehen. Wie funktioniert die (Re-) Produktionsmaschine Küche und schreibt sich in unsere Leben ein? Gemeinsam mit unseren Gästen hinterfragen wir Rollenverteilungen und (Lohn-)Gerechtigkeit in unserer Leistungsgesellschaft. Wir erlernen eigene Posen neu und erobern uns fremde, um am Ende das Machtgefüge der Rollen aufzulösen und neu zu vermessen.

EMINE. FRAUEN AUS BOCHUM-STAHLHAUSEN ERZÄHLEN IHRE GESCHICHTEN
Audioinstallation von Emel Aydoğdu / FOYER SAAL 2 ab 19 Uhr durchgängig geöffnet und ohne Ticket zugängig
Emel Aydoğdu hat fünf Frauen mit türkischen Wurzeln gebeten, aus ihrem Leben zu erzählen. Manche sind in der Türkei geboren, andere in Deutschland – aber es vereint sie das Gefühl, zu zwei Nationen gleichzeitig zu gehören.

Kuratiert von Elena von Liebenstein und Lucie Ortmann

Theater Oberhausen in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen und dem Blogger*innen-Kollektiv Feminismus im Pott

 

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