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Musiktheater im Revier Gelsenkirchen: Bridget Breiner wird neue Ballettdirektorin

Bridget Breiner wird ab der Saison 2012/13 neue Ballettdirektorin des Ballett im Revier am MiR Gelsenkirchen. Die US-Amerikanerin tritt damit die Nachfolge von Bernd Schindowski an, der das Ballett am Musiktheater 33 Jahre lang leitete.

 

 

Breiner, in Columbus, Ohio (USA), aufgewachsen, erhielt ihre Ausbildung an der BalletMet Dance Academy ihrer Heimatstadt, anschließend ein weiteres Jahr an der Heinz Bosl-Stiftung in München. Ihr erstes Engagement führte sie ans Bayerische Staatsballett wo sie Solorollen in Balletten namhafter Choreografen wie John Neumeier, George Balanchine, Ray Barra, Hans van Manen, Jiři Kylián und anderen tanzte.

 

1996/97 wurde Bridget Breiner Mitglied beim Stuttgarter Ballett, avancierte 2001 zur Ersten Solistin und kehrte nach einem Engagement am Ballett der Semperoper Dresden 2008/09 als Artist in Residence, in der Funktion als freischaffende Choreografin und Erste Solistin nach Stuttgart zurück.

Große Anerkennung als Tänzerin gewann Bridget Breiner nicht nur durch ihre Interpretation von Hauptrollen in abendfüllenden Handlungsballetten wie etwa John Crankos Onegin, Romeo und Julia oder Schwanensee, John Neumeiers Die Kameliendame und Endstation Sehnsucht, sondern auch in modernen Werken von Choreographen wie MacMillan, Forsythe, Kylián, van Manen und anderen. Zahlreiche Choreografen schufen Rollen für Bridget Breiner, darunter Christian Spuck, Mauro Bigonzetti, Kevin O'Day und Marc Spradling. Als freischaffende Choreografin hat sich Bridget Breiner binnen kürzester Zeit einen Namen gemacht.

 

Bridget Breiner

 

Bridget Breiner wuchs in Columbus, Ohio (USA), auf. Ihre Ausbildung erhielt die Amerikanerin von 1985 bis 1991 an der BalletMet Dance Academy in ihrer Heimatstadt, anschließend ein weiteres Jahr an der Heinz Bosl-Stiftung in München. Ihr erstes Engagement hatte Bridget Breiner beim Bayerischen Staatsballett unter der Leitung von Konstanze Vernon, wo sie 1995 zur Halbsolistin ernannt wurde. In München tanzte sie Solorollen in Balletten von John Neumeier, George Balanchine, Ray Barra, Sir Peter Wright, Jiří Kylián, Hans van Manen, Davide Bombana und Nils Christe.

 

Mit Beginn der Spielzeit 1996/97 wurde Bridget Breiner Mitglied beim Stuttgarter Ballett unter der neuen Leitung von Reid Anderson. Ein Jahr später avancierte sie dort zur Solistin, im Juni 2001 zur Ersten Solistin. Zu Beginn der Spielzeit 2006/07 wechselte Bridget Breiner zum Dresden Semperoper Ballett als Aaron Watkin die Leitung übernahm. In Stuttgart war sie jedoch immer noch regelmäßig als Gast auf der Bühne zu sehen. Sie kehrte 2008/09 als Artist in Residence, in der Funktion als freischaffende Choreografin und Erste Solistin nach Stuttgart zurück.

 

Beim Stuttgarter Ballett fügte Bridget Breiner ihrem Repertoire folgende Hauptrollen in abendfüllenden Handlungsballetten hinzu: Tatjana in Onegin, die weibliche Titelrolle in Romeo und Julia, Odette/Odile in Schwanensee (alle: John Cranko), Giselle in Giselle

 

(Paul Chalmer), Marguerite Gautier und Manon in Die Kameliendame, Blanche du Bois in Endstation Sehnsucht (beide: John Neumeier), Königin Isabella in Edward II. (David Bintley), Titania in Ein Sommernachtstraum (Jean Christophe Blavier), die Fliederfee in Dornröschen (Márcia Haydée nach Marius Petipa) sowie Colombine in Pierrot lunaire (Glen Tetley).

Außerdem tanzte sie zahlreiche Solorollen in weiteren Balletten von John Cranko, John Neumeier und Sir Frederick Ashton sowie in neoklassischen und modernen Werken von Kenneth MacMillan, George Balanchine, William Forsythe, Jerome Robbins, Glen Tetley, Jiří Kylián, Hans van Manen, Uwe Scholz, James Kudelka, Jean Christophe Maillot, Mauro Bigonzetti und Marco Goecke.

 

In den beiden Handlungsballetten für das Stuttgarter Ballett kreierte Christian Spuck jeweils eine Rolle für Bridget Breiner: die Gräfin Geschwitz in Lulu. Eine Monstretragödie, worin sie außerdem Wild is the Wind von Nina Simone performte, und die Mutter in Der Sandmann. Ebenso schuf er in ..., la peau blanche... die Rolle der Marguerite de Valois für sie und arbeitete mit ihr bei Carlotta's Portrait, dos amores, nocturne, Passacaglia, das siebte blau und Songs zusammen. Douglas Lee choreografierte Rollen für Bridget Breiner in Aubade, Cindys Gift, Lachrymal und One to another. Sie arbeitete darüber hinaus mit Mauro Bigonzetti zusammen, der Solorollen für sie in Kazimir’s Colours und Orma kreierte und mit Kevin O'Day, der die Rolle der Gertrud in seinem ersten abendfüllenden Handlungsballett Hamlet für sie choreografierte sowie Solorollen in Delta Inserts und dreamdeepdown. Weitere Choreografen, die Rollen für Bridget Breiner schufen, sind Jean Christophe Blavier, Ivan Cavallari, Dominique Dumais, Nicolo Fonte, Jean Grand-Maître, Martino Müller, Marc Spradling, Stéphen Delattre, David Dawson und Pascal Touzeau.

 

Bridget Breiner zeigte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Junge Choreographen" der Stuttgarter Noverre-Gesellschaft bereits drei eigene Choreografien: Der Pas de deux In the Kitchen wurde im Mai 2005 uraufgeführt, The Foul Prank oder Der böse Streich ein Jahr später. Mit Sirs, ihrer dritten Choreografie für die Reihe "Junge Choreographen", gelang ihr 2007 ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik, das Stück wurde darüber hinaus in das Repertoire des Stuttgarter Balletts übernommen. Im selben Jahr wurde Bridget Breiner in der Kritikerumfrage der Zeitschrift ballettanz als „Bemerkenswerte Nachwuchschoreografin“ genannt. Zum Cranko-Jubiläum im Jahr 2007 choreografierte sie für 32 Tänzer der John Cranko Schule das von der Kritik hoch gelobte Stück Zeitsprünge, welches im Kunstmuseum Stuttgart uraufgeführt und im darauf folgenden Jahr im Opernhaus Stuttgart präsentiert wurde. 2008 folgte der Pas de deux Adagio Assai, den sie zusammen mit Friedemann Vogel erstmals in Chile beim Ballet de Santiago aufführte. Die deutsche Erstaufführung des expressiven Pas de deux erlebte das Stuttgarter Ballettpublikum im Opernhaus bei der Gala zum 60. Geburtstag für Ballettintendant Reid Anderson am 01. April 2009. Anlässlich der Gala schuf Bridget Breiner zusammen mit Demis Volpi außerdem The Broadway Baby für Tänzerinnen und Tänzer des Stuttgarter Balletts. Für das Kevin O'Day-Ballett Mannheim choreografierte Bridget Breiner das Stück Hold Lightly, uraufgeführt im Rahmen des dreiteiligen Ballettabends "Beethoven" im Januar 2009 am Nationaltheater Mannheim. Als Rachele Buriassi und William Moore vom Stuttgarter Ballett im März 2009 nach Kanada zum Erik-Bruhn-Preis eingeladen wurden, schuf Bridget Breiner aus diesem Anlass den Pas de deux La Grande Parade du Funk für die beiden jungen Tänzer. Im Januar 2010 choreografierte Bridget Breiner mit Au'leen an der Komödie Köln ein Solo für sich selbst, das erneut 2011 zum 50jährigen Jubiläum des Balletts Stuttgart aufgeführt wurde. Ihr erstes Auftragswerk für das Stuttgarter Ballett, Letters of Others, wurde im Rahmen des dreiteiligen Ballettabends BREINER / LEE / VOLPI am 31. März 2010 im Schauspielhaus Stuttgart uraufgeführt. 2011 folgte mit Die Tragödien des Othello ein Auftragswerk für das Ballett Augsburg. Ab der Spielzeit 2012/13 wird Bridget Breiner als Ballettdirektorin die Leitung des Ballett im Revier am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen übernehmen.

 

 

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