Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Bonn: LILIOM von Ferenc Molnár Theater Bonn: LILIOM von Ferenc Molnár Theater Bonn: LILIOM von...

Theater Bonn: LILIOM von Ferenc Molnár

Premiere Freitag, 15. Februar 2019, 19:30 H, Schauspielhaus

Kann jemand, der andere ins Verderben stürzt, dennoch ein guter Mensch sein? Kann jemand im Leben so viel Schuld auf sich laden, dass sie ihn nach seinem Tod noch verfolgt? So ergeht es dem Vorstadt-Hallodri Liliom, der aber in Ferenc Molnárs gleichnamigem Drama eine zweite Chance bekommt. Liliom ist der unangefochtene Platzhirsch auf dem Rummelplatz. Er ist ein Draufgänger, Träumer und Weiberheld. Er schlägt gern. Bittet nie um Verzeihung.

Copyright: Thilo Beu

Als bester Ausrufer beim Ringelspiel von Frau Muskat kurbelt er die Illusionsmaschinerie fürs gemeine Volk an. Der Aufreißer und Mädchenschwarm ist es gewohnt, sich von Frauen aushalten zu lassen. Dann trifft er Julie, die Liebe seines Lebens. Die eifersüchtige Frau Muskat schmeißt ihn prompt raus. Nun sitzen beide auf der Straße. Er versucht, gut zu sein. Vergebens. Er kann mit der Liebe und der neugewonnenen Verantwortung nicht umgehen. In seiner Überforderung schlägt er um sich – die Schläge treffen die Person, die er liebt: Julie. Die Existenznot des jungen Paares verschlimmert sich, als Julie schwanger wird. Bei dem Versuch, für seine Familie zu sorgen, lässt sich Liliom von seinem zwielichtigen Freund zu einem Raub überreden. Der geplante Überfall geht schief. Aus Raub wird Mord.

Aus Scham vor der Schande begeht Liliom Selbstmord. Kaum im Jenseits angekommen, erwartet ihn das Jüngste Gericht. Nach sechzehn Jahren Fegefeuer bekommt er eine zweite Chance auf Erden. Er kehrt zurück – nicht in die ‚beste aller möglichen Welten‘, sondern in das irdische Jammertal, in dem er seine verprügelte Frau und sein Kind zurückließ. Kann er diesmal seine Fehler korrigieren?

Ferenc Molnárs Erfolgsstück ist ein poetisches, komisches und tieftrauriges Märchen über das Leben am Rande der Gesellschaft, über zwei Menschen, die nicht ohne, aber auch nicht miteinander können, und über einen Mann, dem „das Herz unterm Messer“ schlägt.

Sascha Hawemann arbeitet als freier Regisseur u. a. in Hannover, Berlin und Nürnberg. Von 1995 bis 2000 war er als Hausregisseur und Oberspielleiter am Theater Potsdam engagiert, von 2008 bis 2013 war er in gleicher Funktion am Leipziger Centraltheater tätig. Nach WUT von Elfriede Jelinek in der vergangenen Spielzeit ist LILIOM seine zweite Arbeit am Theater Bonn.

Liliom    Holger Kraft
Julie    Annina Euling
Ficsur    Timo Kählert
Marie    Lena Geyer
Der Feine/Moriatensänger (Wolf Beifelder, Stadthauptmann, Linzmann, Gott)    Christoph Gummert
Frau Muskat    Ursula Grossenbacher
Der Himmel    Ensemble

Inszenierung    Sascha Hawemann
Bühnenbild    Wolf Gutjahr
Kostüme    Ines Burisch
Licht    Sirko Lamprecht
Dramaturgie    Carmen Wolfram

    21 Feb     19:30 H
    26 Feb     19:30 H
    08 Mrz     19:30 H
    24 Mrz     18:00 H
    30 Mrz     19:30 H
    03 Apr     19:30 H

Bild: Ferenc Molnár

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

JUGENDLICHE SCHWUNGKRAFT -- 6. Staatsorchesterkonzert im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Sehr jugendlich wirkt Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 1 in c-Moll op. 11. Sie trägt noch die Handschrift der Streichersinfonien. Und stellenweise blitzt sogar der Einfluss der…

Von: ALEXANDER WALTHER

TÄNZERISCHE ELEGANZ UND GLANZ -- Stuttgarter Ballett mit Choreografien von Hans van Manen "Fünf für Hans"im Opernhaus STUTTGART

Die wichtige Kunst des Weglassens spielt bei dem 1932 geborenen niederländischen Choreografen Hans van Manen eine große Rolle. Es ist eine Mischung von neoklassischem Ballett mit modernen…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE UNTERWELT IM KUNSTMUSEUM -- Gastspiel-Premiere "Orfeo ed Euridice" von Christoph Willibald Gluck mit dem Staatstheater Augsburg im Theater Heilbronn

"Ich bin der Ritter Gluck!" heißt es in E.T.A. Hoffmanns unheimlicher Erzählung "Ritter Gluck". Der tritt plötzlich auf, obwohl er schon lange tot ist. Um eben dieses mysteriöse Thema kreist auch…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN TRAGISCHES REISEERLEBNIS -- "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann im Studiotheater STUTTGART

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann hatte in Stuttgart "Mario und der Zauberer" nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann Premiere. Auf konzentriertem Raum lässt die Regisseurin Daniela Urban…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER MUSIKKRITIKER LÄSST GRÜSSEN -- "Der Tod, das muss ein Wiener sein" im Renitenztheater Stuttgart

Das Wiener Kaffeehaus als Institution wurde hier gebührend gefeiert. Nikolaus Büchel bereitete das Ganze als Regisseur und gebürtiger Wiener auch kabarettistisch auf: "Wie kommt der Wolf ins…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche