Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Magdeburg: Ballettabend »Der Zauberladen« / »Petruschka«Theater Magdeburg: Ballettabend »Der Zauberladen« / »Petruschka«Theater Magdeburg:...

Theater Magdeburg: Ballettabend »Der Zauberladen« / »Petruschka«

Premiere 15. 2. 2020, 19.30 Uhr im Opernhaus

Sowohl bei »Der Zauberladen« (Musik von Ottorino Respighi) als auch in Igor Strawinskys Ballett »Petruschka« steht das Schicksal von Puppen im Vordergrund. Während die eine Geschichte die Liebenden zueinander führt, zerstört die Liebe in der anderen ein Leben.

 

Für Chefchoreograf Gonzalo Galguera erfüllt sich mit dem Ballett-Doppelabend ein großer Wunsch. Schon lange träumte er davon, Strawinskys »Petruschka« zu choreografieren. Als Ergänzung für das nur etwa 35 Minuten lange Stück entschied sich Gonzalo Galguera gemeinsam mit GMD Anna Skryleva für »Der Zauberladen« von Ottorino Respighi. Letzteres wird in Magdeburg den Abend eröffnen.

Uraufgeführt wurde »Der Zauberladen« 1919 von den Ballets Russes. Komponist Ottorino Respighi bearbeitete unbekannte Klavierstücke von Gioachino Rossini für das Ballett. Die Inspiration dazu gab »Die Puppenfee« von Joseph Bayer. Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Schicksal zweier Puppen, die verkauft werden sollen. Sie sind das neueste Produkt des Ladenbesitzers und dadurch besonders begehrt. Letztendlich schaffen sie es, bestärkt durch ihre Liebe zueinander, dem Verkauf zu entkommen. Die Magdeburger Inszenierung fokussiert auf das Begehren und den schnellen Konsum der Masse. Getanzt wird das Puppenpaar von Solotänzer Rodrigo Aryam und der kubanischen Gasttänzerin Lissi Baez.

Ein solch glückliches Ende bleibt den Puppen in Igor Strawinskys »Petruschka« verwehrt. Drei Puppen müssen unter ihrem Besitzer, einem Zauberer, ihren Dienst leisten. Sie werden von ihm auf einem Jahrmarkt vorgeführt. Einer von ihnen, Petruschka (Nikolay Korypaev, Mihael Belilov), verliebt sich in eine Ballerina (Anastasia Gavrilenkova). Doch diese erwidert die Liebe nicht und so nimmt die Geschichte einen tragischen Verlauf. Zwischen »Der Feuervogel« und »Le Sacre du Printemps« entstanden, gilt »Petruschka« sowohl musikalisch als auch choreografisch als Meisterwerk seiner Gattung.

Ausstattungsleiterin Christiane Hercher hat für beide Ballette höchst unterschiedliche Bühnenbilder entworfen. Die Puppen bewegen sich in »Der Zauberladen« in einem schlichten Bild, das mit vielen verspiegelten Wänden viel Raum für Fantasie lässt. Die Ausstattung zeichnet sich durch einen besonderen Kontrast aus: Die einheitliche Kleidung der Konsumenten (Kostüme: Stephan Stanisic) steht den beiden Puppen gegenüber, die glitzernd im Laden stehen. Bild und Kostüme sind in »Petruschka« bunter. Christiane Hercher hat sich dafür von der bildenden Kunst des Expressionismus inspirieren lassen.

URAUFFÜHRUNG
Der Zauberladen / Petruschka
Zwei Ballette von Gonzalo Galguera
Musik von Ottorino Respighi (nach Rossini) und Igor Strawinsky
Musikalische Leitung Anna Skryleva
Choreografie / Regie Gonzalo Galguera
Bühne Christiane Hercher
Kostüme Stephan Stanisic
Dramaturgie Hannes Föst

Mit
Ballett Magdeburg
Magdeburgische Philharmonie

Weitere Vorstellungen
So. 23. 2. / So. 1. 3. / So. 8. 3. / So. 29. 3

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

VERWIRRSPIEL IM HOTEL - Mozarts "Don Giovanni" in der Staatsoper Stuttgart

Andrea Moses inszeniert Mozarts Meisterwerk in einem Hotel als Labyrinth gegenseitiger Täuschungen und Enttäuschungen. Auch hier eilt Don Giovanni als unwiderstehlicher Verführer von einer Eroberung…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE RHYTHMEN - Tanzabend mit Israel Galvan bei den Schlossfestspieleni n der Karlskaserne/LUDWIGSBURG

Der Spanier Israel Galvan gilt als "Nijinsky des Flamencos" und fühlt sich vom traditionellen Flamenco erstickt. Jetzt hat er sich Igor Strawinskys "Le Sacre du printemps" vorgenommen, jenes Ballett,…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBER DER VERWANDLUNGSKRAFT - Wolfgang Amadeus Mozarts "Le nozze di Figaro" im Theater/HEILBRONN

In der Inszenierung von Axel Vornam triumphiert in jedem Fall die Kraft der szenischen Verwandlung. Der Graf Almaviva ist auch hier ein hoffnungsloser Schürzenjäger, der den Frauen am Hof nachstellt,…

Von: ALEXANDER WALTHER

DOLCE VITA MIT FULMINANTER STEIGERUNG - Giuseppe Verdis "Falstaff" in der Staatsoper STUTTGART

Das Schlitzohr Falstaff wird in der subtilen Inszenierung von Andrea Moses als Opfer der Leistungsgesellschaft dargestellt. Wein, verheiratete Frauen und Geld sind sein Lebenselixir. Er betrügt sich…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNGEN BEI DER FIRMENFEIER - "Nicht mein Feuer" im Kammertheater STUTTGART (Schauspiel Stuttgart)

Dies ist zweifellos eine Paraderolle für Peer Oscar Musinowski als talentierter Entertainer, der vergeblich auf seinen Auftraggeber Stefan wartet. Denn dessen 55. Geburtstag soll für alle ein…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑