Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Tosca" von Victorien Sardou - Deutsches Theater in Göttingen "Tosca" von Victorien Sardou - Deutsches Theater in Göttingen "Tosca" von Victorien...

"Tosca" von Victorien Sardou - Deutsches Theater in Göttingen

Premiere Sa, 14.4.2018, 19:45 Uhr

Mit dem Titel »Tosca« verbindet man heute vor allem Giacomo Puccinis hochdramatische Oper, die 1900 uraufgeführt wurde. Victorien Sardous gleichnamiges Schauspiel, das bereits 1887 mit Sarah Bernhardt in der Titelrolle auf die Bühne kam, diente als Vorlage für das Libretto. Puccini hatte schnell erkannt, welches Potenzial der Stoff für die Oper barg. Denn schon in Sardous Text sind all die Elemente zu finden, die Puccini dann mit seiner Musik effektsicher verstärkte: ein rasantes Erzähltempo, extreme Charaktere und überschwängliche Gefühle.

 »Tosca« ist Thriller und berührende Liebesgeschichte zugleich, zwar angesiedelt vor dem Hintergrund der Schlacht von Marengo (1800), aber ohne historische Entsprechung. Das Traumpaar der römischen Gesellschaft, die gefeierte Diva Tosca und der erfolgreiche Maler Cavaradossi führen eine ebenso leidenschaftliche wie konfliktreiche Beziehung.Toscas krankhafte Eifersucht und die diametral gegensätzliche politische Überzeugung der beiden sorgen für Sprengstoff im Beziehungsleben. Als Cavaradossi jedoch zum Opfer des sadistischen Polizeichefs Scarpia wird, übt die Diva grausame Rache. Der Regisseur und Choreograf Joachim Schloemer ist ein Grenzgänger zwischen Musiktheater und Schauspiel. Für das Deutsche Theater Göttingen erarbeitet er auf der Basis von Sardous Drama und Puccinis Musik eine neue Fassung von »Tosca«.

Victorien Sardou
Der Dramatiker Victorien Sardou (1831-1908) ist selbst in Frankreich in Vergessenheit geraten. Dabei umfasst die Gesamtausgabe seiner dramatischen Werke immerhin 15 umfangreiche Bände. Historien-Dramen und Komödien galten als seine Spezialität, in den Uraufführungen standen die Stars des französischen Theaters auf der Bühne. Aber auch zahlreiche Libretti von Opern und Operetten entstammen seiner Feder. Regelmäßig arbeitete er für Jacques Offenbach und Camille Saint-Saëns. Die 1877 erfolgte Berufung in die Académie française war die Krönung seines Schriftstellerlebens. Allerdings wurden gegen ihn auch immer wieder Plagiats-Vorwürfe erhoben. Vielleicht waren die Geister, mit denen der überzeugte Spiritist während seiner Séancen in Verbindung trat, einfach zu belesen.

Bearbeitet von Stefan Otteni
Deutsch von Allmuth Voß

    Regie
       Joachim Schloemer
    Dramaturgie
       Matthias Heid
    Bühne
       Giulia Paolucci
    Kostüme
       Giulia Paolucci
    Musik
       Michael Frei
   Mi, 25.4.2

018
19:45 Uhr
Fr, 18.5.2018
19:45 Uhr
Do, 24.5.2018
19:45 Uhr
Di, 29.5.2018
19:45 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

STÜRMISCHE GLUT -- SWR Symphonieorchester unter Markus Poschner in der Liederhalle STUTTGART

Goethes "Egmont" inspirierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1810 zu einer Schauspielmusik, die in keiner ihrer verschiedenartigen Nummern erkennen lässt, dass es sich dabei um ein Auftragswerk…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLE SPRÜNGE -- Arabella Steinbacher im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Stimmungsvolle Werke hatte sich die Geigerin Arabella Steinbacher zusammen mit dem Pianisten Peter von Wienhardt ausgewählt. Im Arrangement von Jascha Heifetz erklangen zunächst vier leidenschaftlich…

Von: ALEXANDER WALTHER

PRÄZISE STRUKTUREN -- Neue CD: Schostakowitschs Präludien & Fugen op. 87 bei Pentatone/ Wer sie in S

Wer sie in Stuttgart mit Prokofieffs drittem Klavierkonzert erlebt hat, wird sie nicht vergessen. Die Rede ist von der russischen Pianistin Yulianna Avdeeva, die die Präludien und Fugen von Dmitri…

Von: ALEXANDER WALTHER

RITTERLICHER HUMOR -- Das Stuttgarter Ballett zeigt "Don Quijote" im Opernhaus STUTTGART

In diesem Ballett von Maximiliano Guerra nach Miguel de Cervantes kämpft ein junges Paar um seine Liebe. Gleichzeitig begegnen wir Don Quijote als Träumer mit einem unglaublichen Durchhaltevermögen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNENDLICHKEIT DER KLANGWELT -- Liederabend mit Benjamin Appl im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Die Nacht in all ihren geheimnisvollen Facetten stand im Mittelpunkt dieses bemerkenswerten Liederabends mit Benjamin Appl (Bariton), der auch bei Dietrich Fischer-Dieskau studierte, was man seinen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche