Das Gold gegen ein Pferd, das Pferd gegen eine Kuh, die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans und die Gans gegen einen Schleifstein – der ihm zu guter Letzt in den Brunnen fällt. Immer wieder erfreut sich Hans am neuen Besitz, der ihn von seinen alten Lasten und Zwängen befreit. Als er auch noch den Stein los ist, kann er sein Glück kaum fassen: Endlich ist er frei.
Wer aber macht sein Geschäft mit dem ahnungslosen Hans, der nicht weiß, was er mit seinem Hab und Gut anfangen soll? Wer verdient sich an ihm eine »goldene Nase«?
Vertont wurde das Märchen der Gebrüder Grimm als Auftragswerk für die Berliner Staatsoper von Komponist, Dirigent und Korrepetitor David Robert Coleman. Der Rihm-Schüler studierte am Royal College of Music London und am King’s College Cambridge und schrieb Werke für internationale Orchester und Ensembles zeitgenössischer Musik wie für das Ensemble intercontemporain oder das Orchestre Symphonique de Montréal. Für Alban Bergs Lulu in der Regie von Andrea Breth und unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim schrieb Coleman 2012 eine neue Fassung des dritten Akts. Der deutsch-englische Musiker ist seit 2010 am Haus engagiert und dirigiert in dieser Spielzeit u.a. Leonard Bernsteins Candide, Footfalls | Neither von Samuel Beckett und Morton Feldman sowie Toshio Hosokawas Matsukaze.
Seine Komposition Hans im Glück, die musikalisch den Bogen von Belcanto bis zu zeitgenössischen Klängen spannt, ist dem Ensemble Quillo gewidmet. Die Idee zu dem Projekt hatte Ensembleleiterin Ursula Weiler (Flöte). Neben ihr spielen Alexander Glücksmann (Klarinette), Valentin Butt (Akkordeon), Martin Smith (Cello) und Rafael Molina Garcia (Schlagwerk). Das Libretto stammt von Dramaturg und Musiktheaterpädagoge Rainer O. Brinkmann, der seit 2001 Leiter der Education Abteilung an der Staatsoper ist.
Inszeniert wird die Geschichte von Hans, der in die Welt hinauszieht, um sein Glück zu finden, von der Berliner Regisseurin Julia Haebler, die die Märchenhandlung in den Traum eines kleinen Jungen verlegt. Seit 2007 arbeitet Haebler u.a. am Bremer Theater und an der Semperoper Dresden. Unter der musikalischen Leitung von Harry Lyth – der u.a. Studienleiter und Kapellmeister am Stadttheater St. Gallen war, am Teatro Municipal São Paulo sowie an der Budapester Kammeroper dirigierte und zuletzt an der Staatsoper Berlin Georges Aperghis’ Rotkäppchen musikalisch einstudierte – singen in wechselnder Besetzung Timothy Sharp / Christian Oldenburg die Titelrolle, Paula Rummel / Sónia Grané alle Tiere und Manos Kia / Jakob Ahles den Meister. Unterstützt wird das Ensemble von zwei Tänzern der Staatlichen Ballettschule Berlin als »Traumgestalten«.
HANS IM GLÜCK
Oper für Menschen ab 6 Jahren von David Robert Coleman | Text von Rainer O. Brinkmann
Musikalische Leitung
Harry Lyth
Julia Haebler
Bühne | Kostüme
Georg & Paul
Komposition
David Robert Coleman
Text
Rainer O. Brinkmann
Hans
Timothy Sharp
Tiere
Paula Rummel
Meister
Manos Kia
Flöte
Ursula Weiler (Ensemble Quillo)
Klarinette
Alexander Glücksmann (Ensemble Quillo)
Akkordeon
Valentin Butt (Ensemble Quillo)
Schlagwerk
Rafael Molina Garcia (Ensemble Quillo)
Violoncello
Martin Smith (Ensemble Quillo)
21 weitere Vorstellungen bis 28. Dezember 2014
Staatsoper im Schiller Theater – Werkstatt
Alle Termine, Tickets und weitere Informationen unter Tel. 030 20 35 45 55 sowie www.staatsoper-berlin.de. Buchungen für Schulklassen unter 030 20 35 42 05.