Gemeinsam mit Marianne Kruuse, Weggefährtin aus der Cranko-Ära, sowie Julia Krämer und Thomas Lempertz, ehemals Solisten am Stuttgarter Ballett, erkundet Madsen, was das Tanzen mit Künstlern macht, die ihre aktive Karriere beendet haben. Die Choreographien stammen von Marco Goecke, Amos Ben-Tal, John Neumeier, Mauro Bigonzetti und Eric Gauthier.
Einmal Tänzer, immer Tänzer? Eine lebenslange Reise und immer in Fahrt? Zwei Tänzergenerationen, vier Protagonisten, die ihr Leben ganz dem Tanz gewidmet und aus unterschiedlichsten Beweggründen neue Ziele angesteuert haben, kehren nun als „Greyhounds“ auf die Bühne zurück: Julia Krämer und Thomas Lempertz durchliefen beim Stuttgarter Ballett ihre Tanzkarrieren, Marianne Kruuse beim Hamburger Ballett von John Neumeier. Egon Madsen gehört zu den Tanzlegenden, die das Stuttgarter Ballettwunder Ende der 60er Jahre mitgestaltet haben. Auf seine Einladung hin vollführen sie den Zeitensprung. Denn ihr Leben war der Tanz – und ist es bis heute geblieben. Der Abend vereint Erinnerungen der Darsteller mit aktuellen Choreographien von Marco Goecke, Mauro Bigonzetti, Eric Gauthier, Amos Ben-Tal und einem frühen Werk von John Neumeier.
Marianne Kruuse: Die gebürtige Dänin tanzte unter John Cranko am Stuttgarter Ballett, lernte dort John Neumeier kennen und folgte ihm erst nach Frankfurt und dann nach Hamburg. Neumeier schuf 24 Rollen für sie, darunter die Julia in Romeo und Julia, Marie in Der Nussknacker und Helena in Ein Sommernachtstraum. Nach Ende ihrer Solistenkarriere wechselte sie als Pädagogin und später Stellvertretende Leiterin an die Ballettschule des Hamburg Ballett. Zum Ende der Spielzeit 2012/2013 ging sie in den Ruhestand.
Julia Krämer: Die gebürtige Stuttgarterin wurde an der John Cranko Schule ausgebildet und blieb dem Stuttgarter Ballett 16 Spielzeiten lang treu, zuletzt als Erste Solistin. Ihr Repertoire umfasste Hauptrollen in Crankos Klassikern ebenso wie in zeitgenössischen Produktionen. Mittlerweile ist sie Tanzpädagogin, als Gast auch an ihrer alten Wirkungsstätte.
Thomas Lempertz: Auch er ein echtes Stuttgarter Gewächs, ausgebildet an der John Cranko Schule, danach eine steile Karriere am Stuttgarter Ballett, zuletzt als Solist. 2004 verwirklichte er seinen alternativen Traum und gründete ein eigenes Fashion-Atelier unter dem Label Goldknopf Couture.
Egon Madsen ist eine lebende Legende. Ob als Mercutio, Lenski, Joker und eine der vier Inititialen aus John Crankos R.B.M.E. – Madsen war einer der prägenden Tänzer der John Cranko-Ära. Gauthier Dance und Eric Gauthier war er von Anfang an eng verbunden: als liebenswert-skurriler alter Herr in Christian Spucks Erfolgsstück Don Q. neben seinem jungen Begleiter Eric Gauthier, das den entscheidenden Impuls zur Gründung der Company gab. Und bis heute als Company Coach für das Theaterhaus-Tanzensemble.
Egon Madsens Greyhounds
Produktion: Theaterhaus Stuttgart
Tanz-Regie & Künstlerische Leitung: Egon Madsen
Choreographie: Marco Goecke, Mauro Bigonzetti, Eric Gauthier, John Neumeier, Amos Ben-Tal
Bühnenbild & Lichtdesign: Flurin Borg Madsen
Kostüme: Gudrun Schretzmeier
Dramaturgie: Phillip Koban
Choreographie-Assistenz: Milena Twiehaus
Regieassistenz: Bibi Deibler
Bühnenbildassistenz: David Fitzgerald
Technik: Wolf Markgraf
Anfertigung Kostüme: Kerry Rees (Ltg.), Christine Lange, Ramona Wunderlich, Aische Weber
Bühnenbildbau: Marc Dobmaier, Max Hochreiter
Requisite: Beate Mergel
Mit Marianne Kruuse, Julia Krämer, Thomas Lempertz und Egon Madsen
Theaterhaus Stuttgart, T2
Uraufführung Sonntag, 1. November 2015 um 19:30 Uhr / Montag, 2. November / Dienstag, 3. November / Mittwoch, 4. November & Donnerstag, 5. November – jeweils um 20:15 Uhr